Predigttext 
Pfr. Axel Luther (Berlin)

Liebe Schwestern und Brüder aus Polen und Deutschland!
Heute muss ich - und müssen wir wohl alle - an die Verheißung Jesu Christi in seiner "Predigt auf dem Berge" (Bergpredigt) denken: "Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes (Matthäus 5 Vers 9). Denn der heutige Tag, der 8. Mai, hat für uns Polen und Deutsche eine besondere Bedeutung: Er erinnert uns an das Ende des 2. Weltkrieges. Er hat mit dem Überfall Deutschlands auf Polen am 1 September 1939 begonnen. Das Leid und Verbrechen, das in deutschem Namen in Polen und vielen anderen Ländern Europas geschah, kam nun, am 8. Mai 1945, zum Ende.
Heute, nach 77 Jahren, an diesem Tag der schrecklichen Erinnerung, begegnet uns eine wunderbare biblische Verheißung „Gott hat euch berufen aus der Finsternis in sein wunderbares Licht."
Es ist die heutige Losung der Herrnhuter Brüdergemeine. Sie steht im 1 Brief des Apostels Petrus im Kapitel 2 Vers 9.
Die Finsternis des 2. Weltkrieges liegt nun sehr lange zurück. Ich bin zwar im Krieg geboren, im April 1943. Aber ich habe keine eigenen Erinnerungen an diese schreckliche Zeit. Welch eine Gnade, ein langes Leben in einer Heimat im Frieden leben zu dürfen!
Meine Mutter war in Pommern geboren, mein Vater in der Provinz Posen. Ich habe die Dörfer ihrer Heimat besucht, als dies für uns Berliner möglich wurde. Objazda ("Wobesde") und Biernatowo ("Ascherbude").
1981 gab es wirtschaftliche Schwierigkeiten in Polen. Meine Frau Gisela regte zum Erntedankfest an, Hilfe nach Polen zu bringen. Am 16. Dezember brachte ich gemeinsam mit dem Kirchenältesten Hans-Joachim Dunkel einen Hilfstransport nach Szczecin/Stettin, genauer- zu Pfarrer Meyer in der Ulica Energetikow. Es war gerade "Kriegszustand" (stan wojenny we Polsce).
Am 14. April 1982 fuhr ich mit dem Kirchenältesten Wolfgang Qualitz zu Prof Jan Niemczyk in der Ul. Miodowa nach Warschau/Warszawa. Er hat mir das Neue Testament in polnischer Sprache geschenkt. Es begleitet mich seitdem!
Und am 22. Juni 1982 kamen Herr Dunkel und ich zu Pfarrer Bogusz, nun Bischof Ryszard Bogusz nach Breslau/Wroclaw. So entstand eine "Brücke des Friedens und der Versöhnung“ (Most Pokoju i Pojednania).
Unser gemeinsamer polnisch-deutscher Gottesdienst heute und hier ist ein Geschenk Gottes, ein kostbares Geschenk. Das war unsere Hoffnung für heute!
Aber seit dem 24. Februar ist etwas Schreckliches geschehen. Kann man das Grauen in Worte fassen, das die Menschen in der Ukraine erleben? Seit mehr als zwei Monaten bringen Soldaten und Bomben Leid und Tod über ein ganzes Land. Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten und Wohnhäuser werden absichtlich dem Erdboden gleichgemacht. Viele Menschen werden umgebracht. Millionen Menschen sind geflohen. Sie finden Hilfe und Aufnahme in Polen und weiteren Nachbarländern, auch in Deutschland.
Nun liegt die Freude des Osterfestes hinter uns. Wir gehen auf das schöne Pfingstfest zu. Nach dem Schnee des Winters erleben die Menschen das Wieder-Erwachen der Natur- die Schönheit der Blumen, das Singen der Vögel. Und in der Ukraine hören und erleben die Menschen das Grauen und den schrecklichen Lärm des Krieges.
Wir können den Menschen helfen, denen es gelingt, dem Krieg zu entrinnen.
Aber was können wir für die Menschen tun, die in der Heimat bleiben?
Können wir uns am Krieg beteiligen??? Sollen wir das tun ??? Wie ???
“Selig sind die, die den Frieden schaffen!" - So sagt Jesus damals den Frauen und Männern. Seine Worte gelten auch uns heute.
Und heute begegnet uns auch die Losung aus Herrnhut: die wunderbare biblische Verheißung will uns Mut machen:
Gott hat euch berufen aus der Finsternis in sein wunderbares Licht. (1 Petrus 2, 9)
Im Gottesdienst entzünden wir die Kerzen in der Kirche. Sie erinnern uns an die Worte Jesu: „Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern das Licht des Lebens haben."
In der Finsternis des Krieges entzünden wir mit unserem Gebet ein Licht des Friedens. Das ist der Weg der Liebe Gottes in unserem Leben.
In seinem Hohelied der Liebe hat der weise König Salomo verheißen: "Die Liebe ist stark wie der Tod.“ Genau - genauer- “Die Liebe ist stärker als der Tod!"(Das Hohelied Salomos Kap. 8 Vers 6)

Predigttext 
Bischof i.R. Ryszard Bogusz (Breslau)

Predigttext  Math.5.9, Joh. 14.27

Als ich von meinem Freund, Axel Luther, eingeladen wurde, hier in Rosow, zusammen mit ihm, aus Anlass der 77. Wiederkehr des Tages, an dem der II. Weltkrieg beendet wurde, eine Predigt zu halten, habe ich mich sehr gefreut. Denn es gibt doch nichts Schöneres, als eine Begegnung an der  wir beide  - ein Deutscher und ein Pole, Gott für eine so lange  Zeit des Friedens in Mitteleuropa danken.
 Selig sind die Frieden stiften, denn sie werden Gott schauen.
Bestimmt gibt es viele Menschen, die die tragischen Tage des Krieges am liebsten vergessen möchten. Die alten Wunden sind doch längst geheilt. Das wäre aber im gewissen Sinne unehrlich gegenüber unserer Geschichte.
Wir sind doch alle eben deswegen hier, um unser " Nein" zum Krieg zu manifestieren, um gegen all dass unvorstellbar Grausame, was jeder KRIEG MIT SICH BRINGT ZU PROTESTIEREN.


Als ich Anfang des Jahres die Einladung erhielt, hier in Rosow eine Predigt zu halten, ist mir nicht in den Sinn gekommen, dass dieser Dankgottesdienst anlässlich des Kriegsendes , meine Gedanken auf einen anderen Krieg richten wird.  Dieser andere Krieg tobt heute hinter der östlichen Grenze Polens . Heute erlebt die Ukraine ihre Passionszeit, eine Zeit der Trauer und des Leids. Mir fehlen die Worte, um das alles auszudrücken, was ich im Zusammenhang, der ungerechten Aggression Russlands gegenüber der Ukraine und deren zivilen Bevölkerung, gegen Frauen und Kinder, zu sagen hätte!

Viele von Ihnen, die hier versammelt sind, erlebten den II. Weltkrieg mit dessen Verbrechen und Grausamkeit.

Viele von ihnen  waren damals Kinder und erinnern sich an die Zeit , als sie sich vor Luftangriffen in Luftschutzkellern verstecken mussten.
Nach fast 8O Jahren Frieden in Mitteleuropa, beobachten wir heute mit Schrecken das alles, was in der Ukraine geschieht. Die zivilisierte Welt  verurteilt scharf die imperialistischen Begehren von Putin, der im Namen seines Hochmuts und Ehrgeizes handelt. Er widersetzt sich dem Gebot Gottes "Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst."
 
Putin hat ein  souveränes Land  angegriffen und möchte es  an Groß-Russland anschließen. Welche Absichten er hat, konnten wir schon früher erraten, als er die Krim und Donbas besetzt hatte, doch damals gab es seitens der freien Welt keine Reaktionen. Man versuchte abzuwarten. Das aber hatte ihn zum Angriff auf seinen Nachbar  ermutigt. Wer aber in Russland gegen diese gesetzwidrige Aggression protestiert, der kommt ins Gefängnis.



Heute beten wir alle für den Frieden in der Ukraine. Unser Gebet umfasst auch Millionen der Russen, die sich leider der Moskauer Propaganda unterziehen und wenig wissen, was in der Ukraine geschieht.
In seiner Bergpredigt richtet Jesus an uns wichtige Gesetze des Menschseins. Auch dieses: Selig sind die Frieden stiften, denn sie werden Gott schauen.


Das Wort selig sollte man eigentlich mit glücklich übersetzen. Wie glücklich ist der Mensch , der Frieden schafft.
In anderen polnischen Übersetzungen der Seligpreisungen lesen wir, dass man  Menschen als glücklich nennen könnte, die Frieden einführen, sich um Frieden bemühen, oder deren Bemühungen zum Frieden führen.
Die Redewendung um den Frieden kämpfen ist in keiner Übersetzung des Neuen Testaments zu finden. Doch viele Menschen denken eben, dass man um den Frieden kämpfen muss, was doch im Widerspruch mit sich selbst ist.
Mit einer solchen Meinung haben wir es oft in der Welt  des Militärs oder der Politiker zu tun, die um den Frieden kämpfen, obwohl die Welt weiterhin gespalten, verzankt und sehr unruhig ist.
Die biblische Wahrheit lehrt uns, dass wir den Frieden selbst stiften sollen und ihn nicht mit Gewalt von jemanden erzwingen.
Wenn du Frieden willst, dann bereite dich für den Krieg  - dieses lateinische Sprichwort -hergeleitet vom, römischen Historiker Livius  - ist uns allen bekannt. Wir aber sagen: Selig sind die den Frieden stiften und nicht diejenigen die ihn lieben!
 
Es genügt nicht den Frieden zu lieben - man muss ihn auch verbreiten und dies auch im täglichen Leben tun. Frieden stiften bedeutet auch kluge Kompromisse schließen, manchmal auch viel Geduld haben und Nachsicht üben. Es geht auch darum den Nächsten zu lieben, ohne Rücksicht auf dessen Herkunft, Religion oder Hautfarbe.


Brüder und Schwestern,
Jesus sprach:  Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt.
Jesus kommt, um uns den Frieden zu geben Den Frieden lasse ich euch,
meinen Frieden gebe ich euch. Jesus ist der Friedefürst!
Doch wie ist der Friede, den er uns bringt? Ist es ein Friede nach unserem menschlichen Verstehen? Nein, denn Jesus sagt weiter: Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Eben ! Nicht wie die Welt gibt.
Die Welt versteht das so: Wenn es keinen Krieg gibt, dann herrscht Friede.
Doch das ist ein politischer oder ein gesellschaftlicher Begriff. Stabilisierung und Wirtschaftsentwicklung bedeuten dann eben Frieden.
Die Zeitgenossen von Jesus hatten diesen Begriff wohl auch ähnlich interpretiert. Als Jesus sprach, er sei gekommen um Frieden zu bringen, dachten sie an einen Sieg über den römischen Okkupanten und an den Frieden in Israel.
Jesus betonte immer wieder, dass er der Welt den Frieden auf eine andere Weise geben will. Nicht so wie ihn die Welt gibt, denn diese will den Frieden mittels des Krieges geben.
Möge der gnädige Gott die heutige Stunde segnen, in der wir uns an das Ende des II. Weltkrieges erinnern und möge er der Ukraine schnellstens Frieden verleihen.

 

Amen

775 Jahre Rosow, Gottesdienst am 11. Mai 2018
Predigt (deutsch):  Pfr. i. R. Oswald Wutzke
”Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ (2. Kor. 5, 17)

Liebe Freunde!
„Wenn ich an Rosow denke, in der Nacht, bin ich um meinen Schlaf gebracht!“ (Heine – gemeint war Deutschland)
Rosow – das verlorene Dorf; Rosow, das Dorf, die Kirche im Zweiten Weltkrieg zerstört, der Turm der Kirche abgeschossen. Die Menschen haben den Ort verlassen, viele waren auf der Flucht. Im Zuge der Kollektivierung sind in den 50er und 60er Jahren weiter Menschen geflüchtet. Es war eben ein Grenzdorf.
Über Rosow gab es nicht viel Gutes zu berichten. Man erzählt, Messer und Gabel gab es nicht – schon aus Sicherheitsgründen. Pastoren haben sich nicht lange in Rosow aufgehalten. Probleme mit den Hühnern des Nachbarn wurden mit Rattengift, Luftgewehr oder mit dem Hund gelöst. Der Friede wurde nicht gewahrt. Viele, viele schöne, aber auch schlimme Geschichten!
Heute, liebe Freunde, danken wir Gott für diese schönen Tage in Rosow: Die Kirche wurde durch Dich, Karl Lau, mit anderen beherzten Frauen und Männern wieder aufgebaut. Der Kirchturm, ein Wahrzeichen, ragt weit ins Land; er ist ein Wahrzeichen besonderer Art. Gott sei Dank – diese alte, ehrwürdige Kirche, jetzt als Friedens- und Gedächtniskirche. Ich füge hinzu: Als Versöhnungskirche wird sie wieder genutzt für viele wunderbare Veranstaltungen, besonders der Musik. Gottesdienste – leider von der offiziellen Kirche nicht mehr gehalten – werden trotzdem gefeiert, z. B. im Frühsommer, zum Erntedankfest und Weihnachten. Leider viel zu wenig!
775 Jahre Rosow. Diese Geschichte ist wechselvoll, nicht immer ohne Leid und Leiden an den Menschen vorüber gegangen. Und die Kirche? Sie war nicht immer an der Seite der Menschen in ihrer Not. Wir dürfen allerdings auch viel Gutes, die Hilfen der barmherzigen Liebe zu den Menschen nicht vergessen. Menschen – wie Martin Luther – waren auf der Suche: „Wie finde ich einen gnädigen Gott?“
Reformation – welch’ eine Veränderung! Umbruch – Wende – Aufklärung! Der 30-jährige Krieg in Deutschland ... Zerstörungen, auch in Rosow ... die beiden Weltkriege im 20. Jahrhundet ... das Versagen der Kirchen.
Kirche ist mitschuldig geworden. Sie hat um die Verfolgten fromme Sprüche geklopft, besonders um die der Juden, um die sie sich nicht gesorgt hat. ...
Kirche sollte immer für andere da sei. Wenn sie nicht für andere da ist, dann hat sie aufgehört, Kirche zu sein. Wir denken heute besonders auch und gerade an polnische Menschen – Maximilian Maria Kolbe, Janusz Korczak (Künstlername; eigentlich Henryk Goldszmit) – und an alle Märtyrer dieser Zeit. Wir denken an Martin Niemöller, Dietrich Bonhoeffer und andere.
Und heute? Die Aussöhnung, die Versöhnung darf nicht aufhören. Alte Geschichten werden zwar wieder und wieder hervorgeholt. Das hilft uns aber nicht weiter.

”Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“
Versöhnung ist nicht nur ein Wort. Es ist ein Geschehen:
Versöhnung geschieht, wenn
Menschen den Streit über Grenzen hinweg beenden,
einer zuerst die Hand reicht und um Entschuldigung bittet,
wir heute hier und jetzt gemeinsam über die Grenzen der Konfession und der Nation hinweg gemeinsam Gottesdienst feiern.
Wir als Menschen, wir als Völker brauchen den Geist der Liebe, der Versöhnung und des Friedens. Darum beten wir: „Schaffe in mit, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, gewissen Geist.“
Mehr denn je müssen wir Menschen für den Frieden dieser heute bedrohten Welt beten!
Es darf nicht vergessen werden: Du, lieber Bruder Cezary, hast dir mit deiner Gemeinde aus der Kneipe, aus dieser Gaststätte, aus dem Bierhaus ein Bethaus wunderbar hergerichtet.
Wir danken dir, Cezary Korzec, und dir, Karl Lau. Eure Namen stehen für viele andere. Wir brauchen den Mut und den Elan! Frustration und Mutlosigkeit dürfen keinen Raum einnehmen.
Rosow das vergessene Dorf? Nein! Nein! – Rosow, das Dorf, wurde wieder entdeckt! Das Alte ist vergangen, alles wird neu. Rosow ist heute kein Grenzdorf, es liegt mitten in Europa. Wir alle sind Europäer!
Möge Gott, der Herr, diesen Ort und seine Bewohnerinnen und Bewohner segnen. Wenn ich jetzt an Rosow denke in der Nacht, dann darf ich mit euch doch sagen: Gott, was hast du doch für ein Wunder vollbracht!
Amen.

Predigt (polnisch): Ksiądz prof. dr Cezary Korzec
Psalm 100

(Anmerkung: Für die Leser dieser Zeilen wurde die polnische Vorlage der Predigtgedanken vom Bearbeiter mit Hilfe des Google-Übersetzers ins Deutsche übertragen und im Absatz zur Geschichte Rosows zum besseren Verständnis ergänzt. KS )

Nabożeństwo Rosow 775
Psalm 100
Psalm. Dziękczynienie.
1. Wykrzykujcie na cześć Pana, wszystkie ziemie;
2. służcie Panu z weselem! Wśród okrzyków radości stawajcie przed Nim!
3. Wiedzcie, że Pan jest Bogiem: On sam nas stworzył, my Jego własnością, jesteśmy Jego ludem, owcami Jego pastwiska.
4. Wstępujcie w Jego bramy wśród dziękczynienia, wśród hymnów w Jego przedsionki; chwalcie Go i błogosławcie Jego imię!
5. Albowiem dobry jest Pan, łaskawość Jego trwa na wieki, a wierność Jego przez pokolenia.

1. Wydarzenie, które jest początkiem wiary

Wiedzcie, że Pan jest Bogiem: On sam nas stworzył,
my Jego własnością, jesteśmy Jego ludem,
owcami Jego pastwiska. Psalm 100,3

Ein Ereignis, das der Anfang des Glaubens ist
Wisse, dass der Herr Gott ist: Er hat uns erschaffen,
Wir sind sein Eigentum, wir sind sein Volk,
Schafe von seiner Weide. Psalm 100.3

Patrzymy wstecz na rok 1243 i traktujemy go jako moment aktu fundacyjnego. Mamy jednak świadomość, że przed tą datą miejscowość istniała i żyła. Treść tego dokumentu jednak mówi o tym sposobie życia, który stał się początkiem historii spisanej Rosow. Jest to historia wiary ogłoszonej przez św. Ottona na początku XII wieku i wiary przyjętej tu na Pomorzu.

Wir blicken auf das Jahr 1243 zurück und behandeln es als den Moment der Gründungshandlung. Uns ist jedoch bewusst, dass das Dorf vor diesem Datum existierte und lebte. Der Inhalt eines Dokuments spricht nämlich davon, den Beginn der geschriebenen Geschichte Rosows vorzuverlegen, und zwar auf den Beginn des 12. Jh., die Zeit (von zwei Missionszügen) des heiligen Otto (Bischof von Bamberg)., durch den der christliche Glaube in Pommern verbreitet wurde.

2. Wiara jest wydarzeniem

dobry jest Pan, łaskawość Jego trwa na wieki,
a wierność Jego przez pokolenia Ps 100,5

Glaube ist ein Ereignis
der Herr ist gut, seine Liebe hält ewig,
und seine Treue für Generationen Ps 100,5

Wiara to nie plan ludzki; nie tylko plan ludzki. Jest ona ludzkim wysiłkiem odkrywania Bożych zamiarów. Ale też jest obecnością Boga w życiu człowieka. Tą obecnością, która sprawia cuda. Te prawdziwe cuda a nie cudowności. Cuda, które dokonały się tu w Rosow w przeszłość przez 775 lat i te całkiem współczesne. Są nimi nawrócenia, wybaczenie, pojednanie. Tak działa Bóg.

Glaube ist kein menschlicher Plan; nicht nur ein menschlicher Plan. Es ist eine menschliche Anstrengung, die Absichten Gottes zu entdecken. Aber es ist auch Gottes Gegenwart im menschlichen Leben. Diese Präsenz, die Wunder wirkt. Diese wahren Wunder, keine Wunder. Wunder, die hier in Rosów in der Vergangenheit seit 775 Jahren stattgefunden haben und die ganz modern sind. Sie sind Konvertierungen, Vergebung, Versöhnung. So funktioniert Gott.

3. Wiara, która jest dziękczynieniem

służcie Panu z weselem Ps 110,2

Glaube, der Dank ist
Diene dem Herrn mit der Freude von Psalm 110,2

Tylko prawdziwa historia rodzi wdzięczność. Dlatego poznanie historii, jej pielęgnowanie i jej zrozumienie jest tak ważne. Jesteśmy tu dla tych spraw, bo z tego zrodzi się w nas radość wdzięczności; Bogu za 775 lat historii Rosow i ludziom, którzy tę historię z jej blaskami i cieniami tworzyli.

Wolfgang Huber

Predigt im Festgottesdienst zum zehnten Jahrestag
der symbolischen Grundsteinlegung für die Gedächtniskirche Rosow

am Sonntag Trinitatis, 22. Mai 2016

Zusammenfassung:

„So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen“ (Epheser 2, 19). Unter diesem biblischen Wort feiern wir die zehnjährige Wiederkehr des Tages, an dem symbolisch der Grundstein für die Gedächtniskirche Rosow gelegt wurde. Nur symbolisch; denn der Grundstein ist viel älter. Schon in dem Jahrhundert, in dem der Ort Rosow zum ersten Mal erwähnt wurde, vor bald siebenhundert Jahren, wurde die Kirche errichtet. Im Lauf der Jahrhunderte wurde immer wieder an ihr weitergebaut. Aber auch die Vernichtungsgewalt des Krieges machte vor dieser Kirche nicht Halt. An einem der letzten Tage des Zweiten Weltkriegs, im April 1945, brannte sie völlig aus. Der aus Fachwerk aufgebaute, hoch aufstrebende Turmaufsatz brach in sich zusammen. Deutlicher war nicht zu zeigen, dass Deutsche und Polen sich in dieser Zeit wie „Fremdlinge“ begegneten, oft wider Willen in einen schier unauflösbaren Konflikt gezogen.
Dass Deutsche und Polen einander zu Mitbürgern und Hausgenossen wurden, ist ein kostbares Geschenk, für das wir heute danken. Die Mauer in Europa fiel, Deutsche wie Polen gehören heute zur Europäischen Union und sind in gemeinsamer Friedensverantwortung verbunden. Aber dauerhafter Friede ist etwas, was wir Menschen nicht selbst machen können. Er wird uns anvertraut; an uns liegt es, ihn verantwortlich zu gestalten. An die Grundlage dafür, wie wir aus Gästen zu Mitbürgern und aus Fremdlingen zu Hausgenossen werden, erinnert diese Kirche. Deshalb wurde sie bewusst als „Gedächtniskirche“ bezeichnet. Die Erinnerung an Krieg und Vertreibung ist nötig, um das Geschenk des Friedens zu würdigen. Die Vergebungsbereitschaft ist nötig, die für Christen in der Vergebungstat Jesu Christi ihren Grund hat. Deshalb waren es auch Christen, die sich zuerst dazu verpflichtet sahen, zwischen unseren Völkern Worte der Vergebung zu sprechen und den Geist der Versöhnung zu wecken. Die katholischen Bischöfe in Polen sprachen es im November 1965 in kurzen und eindringlichen Worten aus: „Wir vergeben und bitten um Vergebung.“ Wenige Wochen vorher hatte die Evangelische Kirche in Deutschland ihre berühmte Ost-Denkschrift veröffentlicht. Sie bekannte sich zur deutschen Schuld an Krieg und Vertreibung und weckte die Bereitschaft, um der Versöhnung willen die Grenze an Oder und Neiße anzuerkennen. Genau dadurch wurden Brückenschläge über diese Grenze möglich.
Die Gedächtniskirche in Rosow schlägt eine solche Brücke. Die kühne, transparente Stahlkonstruktion der Turmhaube, die an die Stelle des alten Fachwerkbaus getreten ist, tritt von allen Seiten in den Blick. Man kann durch sie hindurchschauen. Sie hat nichts Trennendes, sie verbindet. Als Christen wie als Menschen guten Willens treten wir dafür ein, dass aufrichtiges Gedenken und Versöhnungsbereitschaft den Weg in die Zukunft bestimmen. Denn der Zaun, der uns trennt, ist abgebrochen. Christus ist unser Friede. Deshalb wollen wir auch in Zukunft Versöhnungsbereitschaft stärken, wo wir können, Menschen zusammenführen, wo immer es möglich ist. Die Grenze, die uns einst trennte, kann uns heute miteinander verbinden. Dafür ist diese Kirche ein Zeichen. Scheinbar steht sie am Rand. Doch sie ist ein Zeugnis für das, was im Zentrum einer guten Zukunft steht: die Überwindung von Feindschaft, die Bereitschaft zum Frieden.

Polnische Zusammenfassung der Predigtgedanken von Bischof Wolfgang Huber
"Nie jesteście już gośćmi ani przychodniami …" . Słowa z listu św. Pawła do Efezjan towarzyszą tej dzisiejszej wspólnej celebracji 10. rocznicy położenia symbolicznego kamienia węgielnego pod kościół-pomnik w Rosow. Tutaj ani Polacy ani Niemcy nie są już przychodniami, ale budowniczymi mostów. Kościół, którego rocznicę odbudowy świętujemy choć zewnętrznie jest potężnym budynkiem w rzeczywistości jest mostem, który łączy obie nacje. Stalowy szkielet wieży pozostał niewypełniony. Jest dzięki temu wymowny świadectwem tej transparentności koniecznej we wzajemny dialogu i budowaniu mostów. Modląc się w tym kościele-pomniku, pod transparentną wieżą, jako chrześcijanie jesteśmy świadkami możliwego przebaczania. Dzięki niemu to co nas kiedyś dzieliło, tak jak granica, może stać mostem łączności. Kościół-pomnik w Rosow, staje się pomnikiem-znakiem: przezwyciężania wrogości i gotowości do pokoju.
Ksiądz Prof. Dr. Cezary Korzec - Rosow