Einladung zum 3. Kolloquium Rosow – Żabnica 

am Sonnabend, 23. Mai 2015, 15:00 Uhr
Programm
15:00 Begrüßung in der Gedächtniskirche Rosow
15:30 Tagung zum Thema Schule in der Region in den Räumlichkeiten von ks. dr hab. Cezary Korzec, Rosow, Dorfstr. 32
(Bibelgarten) bei Kaffee, Tee und Kuchen

Zaproszenie do III Kolokwium Rosowsko – Żabnickie
Sobota, 23 maja 2015, 15:00 zegar
Program
15:00 Witamy w Kościele Pamięci Rosow
15:30 Konferencja na temat szkoły w regionie w siedzibie ks. dr hab. Cezarego Korca,
Rosow, Dorfstr. 32 (Ogród Biblijny) z kawy, herbaty i ciasta

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40 Jahre Stadtchor Gartz/Oder
Frühjahrskonzert 

Sonntag, 31. Mai 2015, 15:00 Uhr


Frühjahrskonzert

Leitung:
Dagmar Budnick
danach Kaffee und Kuchen
Eintritt frei

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Kammermusik zur Sommerzeit

Samstag, 4. Juli 2015, 15:00 Uhr

mit Werken von Joh. Seb. Bach, Antonín Dvořák, Bohuslav Martinů, Ludwig van Beethoven
Es spielen Mitglieder der Komischen Oper Berlin: Ludwig Geisler - Violine Claudia Other - Viola Hans-Georg Dill - Violoncello

danach Kaffee und Kuchen
Eintritt frei

Ökumenischer Gottesdienst zum Erntedankfest

Sonntag, 27. September 2015, 14:00 Uhr  

Liturgen: Liturgen: Pfarrer Axel Luther, Berlin Ksiądz Jerzy Brocławik, Żabnica Mitwirkung: Kammermusikensemble Kirchengemeinde Heiligensee
Leitung:
Kantorin Corina Rochlitz
15:15 Uhr: Kaffee und Kuchen
16:00 Uhr: Kleines Konzert
(30 Min.)

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Einladung zum 4. Kolloquium Rosow – Żabnica in der Grundschule Żabnica

Sonnabend, 24. Oktober 2015,
17:00 Uhr  

Programm
Kulturprogramm der Kinder der Herzog Barnin I.-Grundschule in Żabnica
Vortrag: Schule auf dem Lande. Rückblick und Perspektiven. Vortragende: Dr Paula Wiazowicz -Wojtowicz
Vortrag: Zusammenarbeit der Grundschule in Żabnica mit unterschiedlichen Organiationen. Vortragende: Sławomir Fuks, Schuldirektor und Irena Bis, Stellvertretende Schuldirektorin
Diskussion

Vortrag: Zusammenarbeit der Schulbibliothek in Żabnica mit der Stadtbibliothek in Gryfino. Vortragende: Sylwia Mencel

Kleiner Imbiss: Kaffee, Tee, Kuchen und belegte Brote

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Weihnachtliches Konzert


Samstag, 19. Dezember 2015,
15:00 Uhr  

mit dem Stadtchor Gartz/O.

Leitung: Dagmar Budnick Danach
Kaffee und Kuchen
Eintritt frei

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Gottesdienst zum Heiligabend

Donnerstag, 24.12., 17:00 Uhr

 mit einer Musikgruppe des Europäischen Missionswerks
Liturg: Pfr. i. R. Oswald Wutzke
Lektorin: Dr. Elke Kaddatz
Kollekte erbeten


23. Mai 2015

Begrüßung und Eröffnung

in der Gedächtniskirche Rosow durch Karl Lau (Rosow), prof. US. dr hab. Bogdan Matłlawski (ŻZabnica), Dipl.-Med. Gerlind Näther-Ndoung (Cottbus) und ks. dr hab. Cezary Korzec (Rosow)

Zusammenfassung des Verlaufs

Die etwa 35 Teilnehmer/innen wurden in der Gedächtniskirche Rosow zunächst vom Vorsitzenden des Fördervereins, Karl Lau, und dem Spiritus Rector der Kolloquien, prof. US. dr hab. Bogdan Matławski, offiziell begrüsst. In einer anschließenden kurzen Andacht zur biblischen Geschichte des Turmbaus zu Babel wurde von Frau Dipl.-Med. Gerlind Näther-Ndoung analog zur Vergangenheit auf die Hürde der sprachlichen Verständigung zwischen den Völkern Bezug genommen. Dieser Gedanke wurde ergänzend auch von ks. dr hab. Cezary Korzec aufgegriffen.

Gerlind Näther-Ndoung stellvertretende Vorsitzende des Trägerverein der Evangelischen Salveytal-Grundschule Tantow e.V.

Die zum Thema des Tages vorgesehenen Beiträge des Programms wurden danach in den für kleinere Versammlungen vorgesehenen Räumlichkeiten von Dr. Korzec gehalten. Sie befinden sich in Rosow in der ehemaligen Gaststätte. Dort konnte man sich gleichzeitig bei Kaffee (bzw. Tee) und Kuchen stärken und sich nachher noch über das Gehörte austauschen.

Die Beiträge von Karl Lau und von Lehrerin i. R. Waltraud Stephan vermittelten im Film bzw. Vortrag Eindrücke von der Schulsituation der betrachteten Jahre. Sie ließen aber auch Rückschlüsse auf das jeweilige pädagogische Konzept zu. In den dreißiger Jahren bestand es häufig – sicher aufgrund der sehr großen Klassen und dem Zeitgeist entsprechend – aus Disziplinierung, Drill und Faktenvermittlung. Im Vortrag von Frau Stephan wurde eine gewisse Veränderung der pädagogischen Konzeption erkennbar(vgl. Anlage)
- nach Stichworten zur Entwicklung von der „Dorfschule” nach 1945
- über die „Zentralschule“ ab 1952 (Klassen 5 bis 8) und
- nach der ausführliche Darstellung der Arbeitsweise der „Allgemeinbildenden Polytechnischen Oberschule“ in Tantow (Klassen 7 bis 10) in den Jahren 1960 bis 1990.

Hier gewann die technisch-praktische Förderung der Schüler/innen – auch auf der Grundlage nicht ganz ideologiefreier humanistischer Werte – ein gewisses Gewicht. Ein unübersehbarer Qualitätssprung in der pädagogischen Konzeption wird in den folgenden Beiträgen zu den zwei kleinen, aktuell in der Region bestehenden Schulen deutlich, über die danach im Verlauf der weiteren Veranstaltung informiert wurde: nämlich über die „Evangelische Salveytal-Grundschule“ (ESG) in Tantow und die „Katolicka Szkola Postawowa im. Swietej Rodziny“ (KSP – „Katholische Grundschule zur Heiligen Familie“) in Stettin.

Die ESG, eine Schule in freier Trägerschaft, verantwortet vom „Trägerverein der Evangelischen Salveytal-Grundschule e.V.“ besteht seit 2007, wie von einem ihrer Vorstandsmitglieder, Frau Claudia Roy, u. a. ausgeführt wurde. Die Schule arbeitet nach dem Montessori-Konzept, das das Kind in den Mittelpunkt des Geschehens stellt und zum Ziel hat, es durch weitgehende Beachtung der freien Wahl und freien Entscheidung zu Unabhängigkeit und Freiheit zu erziehen. Die Schule, die seit 2013 von Klasse 1 bis 6 läuft, hat für ihre insgesamt 45 Schüler/innen (davon 2 afghanische, 2 brasilianische und 15 polnische Kinder) 8 Lehrkräfte (davon 4 polnische). Sie bietet damit in den Kleingruppen die besten Voraussetzungen für eine wirklich individuelle Förderung. Die zwei Sprachen stellen kein Problem dar, weil die polnischen Kinder Deutsch lernen und die deutschen Kinder Verständnis für die polnische Sprache entwickeln. Befruchtend entwickelt sich auch die Partnerschaft zur KSP durch die Begegnungen beim Wandern, Basteln, Musizieren, Theaterspielen usw. Trotz des mittlerweile 8-jährigen Schulbetriebs lassen sich aber Probleme nicht übersehen,

wenn z. B.

  • die Schule sich durch den Staat nicht genügend unterstützt fühlt,
  • gut ausgebildeten polnischen Lehrkräften die volle Anerkennung versagt wird,
  • der Schule eine wie an staatlichen Einrichtungen vorgesehene Bezahlung ihrer Mitarbeiter nicht möglich ist,
  • in der Öffentlichkeit ohne Kenntnis der pädagogischen Gegebenheiten vereinzelt vorurteilsbehaftete Mutmaßungen geäußert werden und auch
  • in der Presse vor einem Jahr unter einer reißerischen Überschrift ohne Angabe des eigentlichen Hintergrunds sogar die latente Stimmung gegen die Schule öffentlich zum Ausdruck gebracht wurde. Die Schule hat sich bisher und will sich auch in Zukunft dadurch nicht entmutigen lassen. Ihr erklärtes Ziel ist es, in jedem Jahrgang 10 Kinder einzuschulen, weil 60 Schüler/innen den Betrieb finanziell erleichtern würden.  

Frau Dorota Bednarek, die Leiterin der KSP in Stettin, hatte krankheitsbedingt einen Bericht zu ihrer Schule nur schriftlich schicken können. Zusammengefasst führt sie darin aus:

Die Schule wurde 1996 durch eine Initiative von Eltern und mit Unterstützung des Erzbischofs Marian Przykucki in der Verantwortung der Erzdiözese Stettin gegründet. Die Anlaufschwierigkeiten wegen fehlender finanzieller Mittel wurden im Laufe der Jahre überwunden. Die inzwischen voll ausgestattete Schule, in der z. Z. 180 Schüler/innen von 26 Lehrer/innen betreut werden, achtet bei der Auswahl aus der mittlerweile viel größeren Zahl der Bewerber/innen auf eine breite soziale Mischung.

Ziel der Schule ist nicht nur die Wissensvermittlung, sondern vor allem die Entwicklung der Persönlichkeit der Schüler/innen in ihren möglichen individuellen Facetten im Geist der christlichen Werte. Ihre überschaubare Größe und das überdurchschnittliche Engagement der Mitarbeiter und Lehrer haben Bildungsergebnisse gezeitigt, die der Schule mit einer beachtlichen Zahl von jungen Wettbewerbs-Preisträgern einen Platz unter den Spitzenschulen des Landes verschafft haben. Wichtig sind der Schule mittlerweile die seit zwei Jahren bestehenden Kontakte zur ESG in Tantow geworden, weil man

  • wegen eines von der Schule verfolgten vergleichbaren pädagogischen Konzepts Erfahrungen austauschen und
  • die Schüler/innen beider Seiten durch wiederholte Begegnungen erste Erfahrungen mit den Menschen der benachbarten Region sammeln lassen könne. 

Pfarrer Dr. habil. Cezare Korzec umriss als Initiator der Zusammenarbeit beider Schulen seine Intentionen: Der Zuzug vieler polnischer Familien in die Grenzregion erfordere seines Erachtens eine Schaffung bzw. Reaktivierung von Bildungsstätten. Der nachwachsenden Generation sollte die Chance gegeben werden, möglichst lange in relativer Wohnortnähe Schulen zu besuchen, eine Ausbildung zu durchlaufen und auch zu studieren. 

Es bestehe die Gefahr, dass die jungen Menschen, die auf ihrem Bildungsweg die längste Zeit nicht zu Hause leben können, der ländlichen Region verloren gehen. Das beschleunige insbesondere dort den demographischen Wandel und den wirtschaftlichen Niedergang. Die Gegebenheiten in Tantow lassen die Erweiterung der Schule um eine Sekundarstufe z. Z. nicht zu. Die Schaffung einer zweisprachigen Klasse sei aber ein Schritt in die richtige Richtung.

Alle Beiträge zur Veranstaltung wurden dankenswerterweise wieder – wie bei den ersten Kolloquien – von Dr. Michał Kulik und Dr. Andrzej Talarczyk gedolmetscht.

Vortrag zum 3. Kolloquium Rosow – Żabnica 

von Lehrerin i. R. Waltraud Stephan am 23. Mai 2015
Thema:
„Polytechnische Oberschule in Tantow 1960 bis 1990“

Tantow – 6 km von Rosow entfernt – ist größtes Dorf der Umgebung, hier gab es drei Schulgebäude: •die Dorfschule für alle Kinder des Dorfes, sie bestand – wie hier in Rosow – schon vor 1945; •eine Zentralschule gebaut 1952 für alle Kinder der Klassen 5 bis 8 aus den umliegenden Dörfern; •ab 1959 begann man mit der Einführung der 10-Klassen-Schule, zunächst auf freiwilliger Basis, dann für alle Schüler. – Platzmangel .

Als wir 1958 nach Tantow kamen stand hinter der Zentralschule der Rohbau einer großen Schule. 1960 begann langsam – Klasse für Klasse – der Umzug in diese neue „Allgemeinbildende Polytechnische Oberschule“, gebaut für alle Klassen von 5 bis 10 aus allen umliegenden Dörfern.

Nach und nach wurden die kleinen Dorfschulen aufgelöst, so dass schließlich alle Schüler in Tantow beschult wurden. Auch in anderen zentralen Orten wurden ähnliche Schulen gebaut, aber unsere Schule blieb die schönste, weil sie so klar gegliedert gebaut war, dass sich auch der kleinste Schüler darin nicht verirren konnte (pfleglicher Umgang / Hausschuhe).

Alle Schüler wurden mit Bussen aus ihren Heimatorten nach Tantow befördert, und es war für die Schüler kostenfrei.

In dieser neuen schönen „Allgemeinbildenden Polytechnischen Oberschule“ gab es mit der Einführung der 10-Klassen-Schule auch neue Fächer, z. B. Astronomie für Klasse 10 und Polytechischen Unterricht für die Klassen 7 bis 10 sowie ESP-Einführung in die sozialistische Produktion. Einen Tag in der Woche gingen diese Schüler in Betriebe, z. B. in die LPG Rosow in das Trockenwerk. In Staffelde lernten sie in der Tier- und Pflanzenproduktion, in Tantow arbeiteten sie im Kreisbetrieb für die Landtechnik; sogar beim Elektromeister Herrn Becker wurden Schüler mit diesem Fach bekannt gemacht. Dazu gab es auch einen Verbindungslehrer für den Polytechischen Unterricht.

In den kleinen Dorfschulen hatten je 1 bis 2 Lehrer alle Alterstufen unterrichtet. Das war sehr anspruchsvoll; meist gab es Mehrstufenunterricht - also Klasse 1 bis 4 und Klasse 5 bis 8 unterrichtete man gemeinsam. In der „Zentralschule“ und danach in der „Allgemeinbildenden Polytechnischen Oberschule“ unterrichteten Fachlehrer, die anfangs 2, später 3, 4 oder 5 Jahre studiert hatten. Es gab Fachlehrer für Mathematik und Physik, für Biologie und Chemie, für Erdkunde und Geschichte, für Sport, Musik usw. (Schulgarten, Astronomie – Wir nach 3-jährigem Studium in PI Erfurt in den Fächern Deutsch/Kunst ab 1958).

Dementsprechend gab es auch Fachräume, z. B. für Chemie mit Vorbereitungsraum, eine Aula mit Klavier für den Musikunterricht und eine große Turnhalle mit vielen Geräten.

Es gab auch einen Ruheraum und einen Arztraum. Hier untersuchte ein Zahnarzt regelmäßig die Zahngesundheit der Schüler und konnte sie auch behandeln, und ein Orthopäde überprüfte die Haltungsschäden der Schüler (Orthopädisches Turnen für manche Schüler in der Schule).

Schulessen: In der Schulküche wurde täglich mit frischen Zutaten (keine Konserven!!) Mittagessen gekocht. Das Essen war preiswert (65 Pfennige), und der Preis war gestaffelt je nachdem, wie viele Kinder einer Familie in der Schule lernten; es gab auch Freiesser! Auch aus dem Schulgarten (mit Gewächshaus) wurde Gemüse verarbeitet, worauf Schüler besonders stolz waren. Die Schulbildung wurde zentral geleitet vom Bildungsministerium. Alle Schüler hatten die gleichen Schulbücher und konnten sie kostenlos benutzen; aber viele Eltern kauften die Bücher, weil sie auch in den folgenden Jahren benutzt werden konnten.

Alle Lehrer arbeiteten nach den gleichen Lehrplänen; es gab keine Probleme für Schüler, die neu dazu kamen. Die Lehrer hatten keinen Beamtenstatus mehr wie vor 1945 (wie z. T. auch jetzt in Deutschland).Von faschistischer Ideologie belastete Lehrer wurden nach 1945 nicht mehr eingestellt. Dafür wurden Neulehrer ausgebildet (junge Menschen mit verkürzter Lehrerausbildung).  

Außerunterrichtliche Arbeit: Dafür war der zweite stellvertretende Direktor verantwortlich. Ein Nachmittag in der Woche fand außerunterrichtliche Arbeit statt: Im Wechsel gab es Arbeitsgemeinschaften oder Gruppennachmittage der Pioniere bzw. der Mitglieder der FDJ (Freie Deutsche Jugend).

Arbeitsgemeinschaften: Judo, Boxen, Handball, Schach, Malen und Zeichnen, Chor usw. Lehrer und auch Eltern gestalteten diese Arbeit.

Einmal im Jahr gab es an der Schule ein Schulsportfest; die Sieger nahmen an der Kreisspartakiade in Angermünde teil, die Besten davon fuhren zur Bezirksspartakiade nach Frankfurt. So wurde z. B. Carola Mieseler aus Staffelde Weltmeisterin im Rudern.

Die Schüler fuhren auch zum Wettstreit im Schach oder im Vorlesen nach Angermünde, oder sie schickten ihre Bilder zur Ausstellung „Galerie der Freundschaft“.

Nach 1989 lief der Schulbetrieb noch mehrere Jahre weiter, dann Sortierung: Klasse 7 bis 10 nach Gartz; Tantow wird Grundschule; die Gartzer Grundschüler kommen nach Tantow.

2004/2005 Kampf um Erhalt der Schule. Auseinandersetzung: Bleibt Tantower Schule bestehen oder übernimmt die Gartzer Schule alle Schüler .

40 Jahre Stadtchor Gartz/Oder
Frühjahrskonzert 

Sonntag, 31. Mai 2015, 15:00 Uhr 

Der Rose Pilgerfahrt

Ein Schumann-Konzert in der Rosower Gedächtniskirche

Das Mai Konzert in der Gedächtniskirche Rosow stand für viele Besucher sicherlich im Zeichen der vergangenen Jahre: Frühlingslieder, Volksweisen, bekannte Volkslieder. Doch es wurde anders: wieder ein wunderbarer Nachmittag mit 2 Chören und 4 Solisten mit einem ansprechenden Frühlings Oratorium von Robert Schumann. Dagmar Budnick, engagierte Leiterin der beiden Chöre, des Gartzer Stadtchors und des Penkuner Cantemuschors, hatte das Gemeinschaftsprojekt zum 40. Chorjubiläum des Gartzer Stadchores auf den Weg gebracht. Der Beifall der Zuhörer der bis auf den letzten Platz gefüllten Rosower Gedächtniskirche war heute Lohn der mühevollen und langen Vorbereitungen. Nach dem heutigen Konzert in der Rosower Gedächtniskirche steht fest, dass an diesem schönen Sonntagnachmittag alle Besucherinnen und Besucher einen stimmungsvollen Nachmittag in Rosow erleben konnten. 

Das anschließende Kaffeetrinken, mit leckerem Kuchen, der von Rosower Bürgerinnen gespendet wurde, gab dann die Möglichkeit, sich über das Konzert gedanklich auszutauschen.

Zum Oratoriums eine Zusammenfassung
der märchenhaften Geschichte

Der Rose Pilgerfahrt: Liederzyklus von Robert A. Schumann (1810-1856) nach einem Text von Heinrich Moritz Horn (1814-1874).

Das Märchen beginnt im Frühling, in der Sommersonnenwende, wo dem Frühlingserwachen der Liebe die Hochzeit folgt Die Tochter der Elfenkönigin möchte ein Menschenmädchen werden, um Liebe und Gefühle zu erleben, mit allen Freuden und Schmerzen, die dem Volk der Anderwelt fremd sind, wo nur Glück und Frieden walten. Die Elfenkönigin kann ihre Tochter Rose nicht zurückhalten und gibt ihr als Schutz eine Rose als Totem mit. Die Rose soll sie immer an ihrer Brust tragen. Wenn sie sie verliert, würde sie sterben und wieder ins Reich der Elfen zurückkehren.
Rose wird jetzt als Mensch wiedergeboren, erwacht in der Welt und macht sich auf, die Menschen kennen und lieben zu lernen. Zuerst aber begegnet ihr nichts als Misstrauen und Ablehnung, Hartherzigkeit statt Liebe. Die nächste Begegnung führt Rose zum alten Totengräber. Sie erfährt seine Herzengüte und lernt gleichzeitig eine charakteristische Eigenschaft der Menschen kennen: Das Sterben, im Fall der jungen Müllerstochter, die eben zu Grabe getragen wird, den Tod aus Liebeskummer. Rose hat großes Mitgefühl mit dem verstorbenen Mädchen. Sie übernachtet beim Totengräber, im Traum gelockt vom Chor der Elfen: „Hoffe nicht auf Glück bei den Menschen – komm zurück!“ Rose hat aber den Tiefpunkt ihrer Erdenreise bereits durchschritten und ist sozusagen im Haus des Totengräbers schon auf dem Rückweg von ihrer schamanistisch angehauchten Jenseitsreise, wo sie dem Tod nur indirekt begegnete. Am anderen Morgen bringt der Totengräber Rose zu den Müllersleuten, die sie anstelle ihrer vertorbenen Tochter mit Freuden aufnehmen. Rose wird bald der Liebling des ganzen Dorfes. Die Liebesgeschichte mit einem jungen Manne lässt nicht lange auf sich warten.Der Jägerssohn ist der Glückliche. Nach einigem romantischem Sehnen und Seufzen wird mit einem fröhlichen, ausgelassenen Hochzeitsfest schliesslich die Heirat gefeiert. Der Chor der Jäger, das Lied der Mühle und das Hochzeitsfest geben der Musik reichlich Gelegenheit, die Geschichte mit volkstümlichen Melodien auszuschmücken.Müller und Jäger sind in den Märchen immer wieder vorkommende Berufe, aber immer auch nur ein unerlöstes Übergangsstadium. Wir dürfen also gespannt sein auf die weitere Entwicklung. Ist es das typische Feenschicksal, in welchem ein Tabubruch, oder hier der Verlust des Rosentotems, den Tod und die Rückkehr in die Anderwelt bedeuten? Rose hat jetzt Liebe und Mutterschaftsglück erfahren. Ihre irdische Lebensreise, die Pilgerreise ist zuende. Sie gibt ihrem Kind als heilbringendes, schützendes Totem ihre Rose weiter. Sie opfert aus Liebe ihre irdische, menschliche Existenz für ihr Kind. Rose stirbt. Aber sie kehrt nicht ins Reich der Elfen zurück, sondern darf sich zu höherem Licht, zu den Engeln emporschwingen. Rose ist ganz Liebe geworden und kann deshalb den Erlösungsweg einer menschlichen Seele gehen. So hebt sich das Märchen von „der Rose Pilgerfahrt“ ab von den meisten anderen Feenmärchen, in welchen den Wesen aus der Anderwelt die Höherentwicklung verwehrt wird

Ökumenischer Gottesdienst zum Erntedankfest, 27. Sept. 2015

Liturgen: Liturgen: Pfarrer Axel Luther, Berlin und Ksiądz Jerzy Brocławik, Żabnica
Mitwirkung: Kammermusikensemble Kirchengemeinde Heiligensee Leitung: Kantorin Corina Rochlitz 1
15:15 Uhr: Kaffee und Kuchen
16:00 Uhr: Kleines Konzert (30 Min.)
Kollekte erbeten

Pfr. Axel Luther (Berlin), re. mit ks. Jerzy Brosławik (Żabnica)

Die Berliner Teilnehmer*innen der übergemeindlichen Tagesfahrt bei der Besichtigung der Kirche in Żabnica.

Mehr geht nicht …

… übergemeindlich, überkonfessionell und grenzüberschreitend. Pfarrer Axel Luther und das Ehepaar Scheller hatten gerufen, und alle, alle kamen. So machte sich ein vollbesetzter Bus am Sonntag, dem 27. September, auf den Weg an und über die polnische Grenze. Menschen aus sieben evangelischen und drei katholischen Reinickendorfer Gemeinden ließen sich diese interessante Fahrt nicht entgehen. In dem kurz vor der Grenze liegenden Mini-Ort Rosow (160 Einwohner) wurde nur kurz an der Gedächtniskirche angehalten, um das KammerMusikEnsemble Heiligensee auszuladen. Die Mitglieder dieses Ensembles durften sich schon einmal einspielen und vorbereiten für das Konzert, das für den Nachmittag vorgesehen war. Wir anderen fuhren mit dem Bus weiter, über die zwei Arme der Oder – West- und Ost-Oder – nach Žabnica, dem früheren neumärkischen Mönchkappe. In der dortigen Kirche wurden wir aufs Freundlichste empfangen vom Priester (polnisch = Ksiądz) Jerzy Brocƚawik, seinen Mitarbeitern und Mitgliedern der dortigen Gemeinde. Wir bewunderten u.a. das schöne moderne Glasmosaikfenster. Danach folgten wir der Prozession von der Kirche zu dem Friedhofsdenkmal, das erst 2013 aus Ziegeln eines im Krieg zerstörten, ehemals deutschen Hauses zusammen mit einem Altar erbaut worden ist. Wir gedachten dort der deutschen und polnischen Verstorbenen der Vergangenheit. Es herrschte eine sehr feierliche Stimmung, und alle trotzten dem kühlen Wind, der plötzlich aufkam. Wenige Kilometer weiter liegt der Ort Gryfino, das ehemalige Greifenhagen. Die dort stehende, aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche wurde uns von Prof. US Dr. hab. Bogdan Matƚawski erklärt. Herr Dr. Andrzej Taƚarczyk übernahm die Übersetzung, wie auch schon in Žabnica und später in Rosow. Zurück in Rosow stürzten sich alle auf die heiße Hühnersuppe und eine Tasse Kaffee. Den folgenden zweisprachigen Erntedank-Gottesdienst, zu dem 110 Menschen – davon über 20 aus Polen – versammelt waren, hielten neben Pfarrer Axel Luther seine polnischen Kollegen ks. Jerzy Brosƚawik sowie ks. Dr. hab. Cezary Korzec. Nach Kaffee und Kuchen durften wir noch dem KME lauschen. Unter der Leitung von Corina Rochlitz hörten wir ein Flötenkonzert – Solistin: Ellen Pabel – von C.Ph.E. Bach. Zu unserer großen Freude wurden dazu die Heizstrahler angestellt. Während der Rückfahrt bei sanfter Abendsonne und Vollmond führte uns unser ortskundiger Fahrer über Landstraßen durch die schöne brandenburgische Landschaft. Natürlich sangen wir alle „Der Mond ist aufgegangen“, und nach ein paar humorvollen Einlagen von Pfarrer Luther waren wir auch schon in Tegel. Es war ein wunderbarer Ausflug, für den wohl alle dankbar sind. Gabriele Holst aus Alt-Tege

ks. Jerzy Brosławik bei der Begrüßung der Besucher*innen zu Beginn des Gottesdienstes

Pfr. Axel Luther bei seiner deutschen und polnischen Predigt

Die Liturgen des Ökumenischen Gottesdienstes zum Erntedankfest: ks. dr hab. Cezary Korzec, Pfr. Axel Luther und ks. Jerzy Brosławik (v. links) bei den polnischen Lesungen.



Das Kammer Musik Ensemble der Kirchengemeinde Berlin Heiligensee mit seiner Leiterin, Kantorin Corina Rochlitz, bei der Eröffnung des Ökumenischen Gottesdienst zum Erntedankfest.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben.

Predigtgedanken von Axel Luther

Diese Worte aus dem 36. Psalm sind mir lieb geworden. Sie reden von der "Güte Gottes". Heute kommen wir wieder zusammen, um gemeinsam Gott zu danken für seine Güte: Katholische und evangelische Christen aus Polen und aus Deutschland. Hinter uns liegt eine tragische Vergangenheit. Nun aber verbindet uns die gute Erfahrung des Friedens und der Versöhnung. Das ist ein Geschenk Gottes. Dafür wollen wir Gott aus ganzem Herzen danken.

  1. Wir denken in diesem Jahr daran, dass die Evangelische Kirche in Deutschland vor 50 Jahren mit ihrer "Ost-Denkschrift" zum Frieden und zur Versöhnung mit dem polnischen Volk aufgerufen hat. Wir freuen uns, dass die polnischen Bischöfe diese Einladung zu Frieden und Versöhnung angenommen haben. Daran erinnert seit 10 Jahren das Denkmal für Erzbischof Kominek in Breslau. Auf ihm stehen diese Worte: "Wir vergeben und bitten um Vergebung".
  2. Im 36. Psalm hören wir auch, dass Gott uns eine "Zuflucht unter dem Schatten seiner Flügel" schenkt. Diese Worte sind nun in den letzten Monaten und Wochen in Deutschland und in anderen Ländern sehr aktuell geworden: Tausende von Menschen sind auf der Flucht und suchen eine neue Heimat. Ein Schicksal, das doch auch so viele Menschen in Polen und Deutschland vor 70 Jahren hatten.
  3. Gott schenkt uns eine Heimat in seinem himmlischen Vaterhaus. Aber hier auf dieser Erde müssen auch wir bereit sein, den Flüchtlingen und Heimatlosen bei uns Heimat zu geben. Jesus Christus sagt uns doch (Matth. 25 V. 40): "Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan." Ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung sind am heutigen Tage die gegenseitigen Besuche in Zabnica und in Rosow. Die Oder trennt uns nicht mehr. Wir können über die Brücken gehen. Brücken des Friedens und der Versöhnung.
  4. Meine Frau und ich haben in der Zeit der Krise 1981 einen Brückenschlag begonnen und viele Helfer dabei gefunden: Ein Brückenschlag nach Stettin zu Pfr. Gustaw Meyer in der Ul. Energetikow, nach Warschau zur ul. Miodowa und schließlich nach Breslau zur ul. Kaz. Wielkiego. So wurde ich 1997 zum Eucharistischen Weltkongress nach Breslau eingeladen. Papst Johannes Paul II. hat damals zu mir gesagt (erst auf Polnisch, dann auf Deutsch): "Wir Christen, evangelisch oder katholisch, Polen oder Deutsche, sitzen in einem Boot."

  5. Wir gehen in Deutschland auf das Erntedankfest zu. Bestimmt auch in Polen. In den polnischen Kirchen findet man die schönsten Erntekronen! Da bin ich schon ein bisschen neidisch! Die Erntekronen bedeuten: Wir preisen die schöne Schöpfung Gottes! Sie trägt Gottes Handschrift.

  6. Als Kinder Gottes dürfen wir in dieser Welt leben. Mit einem offenen und fröhlichen Herzen. Und wir behalten dabei das Wort aus dem Hebräerbrief (Kap. 13 Vers 2) im Herzen: "Gastfrei zu sein, vergesset nicht! Denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt." 

So stimmen wir ein in den Lobgesang der Kinder Gottes, in Polen, in Deutschland und überall auf der Erde! GOTT, bei dir ist die Quelle des Lebens und in deinem Licht sehen wir das Licht

(Psalm 36 Vers 10).

AMEN

Pokochałem słowa z 36 tego Psalmu. Mówią one o „Dobroci Boga”. Dzisiaj spotykamy się znowu, aby wspólnie dziękować Bogu za jego dobroć. Chrześcijanie katoliccy i ewangeliccy z Polski i z Niemiec. Za nami leży tragiczna przeszłość. Ale teraz łączy nas dobre doświadczenie pokoju i pojednania. To jest Dar Boży. Za to chcemy Bogu z całego serca dziękować.

  1. W tym roku wspominamy często to, jak Kościół Ewangelicki w Niemczech przed 50 cioma laty poprzez opublikowanie „ Memorandum w sprawie Wypędzonych“, wezwał do pokoju i pojednania z polskim narodem. Cieszymy się, że polscy biskupi przyjęli to zaproszenie do życia w pokoju i pojednaniu. Mam tu na myśli szczególnie Arcybiskupa wrocławskiego Bolesława Kominka. We Wrocławiu stoi od 10- ciu lat pomnik arcybiskupa Kominka, który przypomina słynne i ważne słowa z jego listu do biskupów niemieckich: „Przebaczamy i prosimy o przebaczenie“
  2. W Psalmie 36-tym czytamy też, że Bóg darowuje nam „schronienie w cieniu swoich skrzydeł“. Właśnie te słowa stały się w ostatnich miesiącach i tygodniach w Niemczech oraz w innych krajach bardzo aktualne: Mamy dziś do czynienia z tysiącami ludzi, którzy uciekają przed wojną i szukają nowej ojczyzny. Jest to los, który dotknął też wielu Polaków i Niemców przed 70 –sięciu laty.
  3. Bóg darowuje nam ojczyznę w swoim niebiańskim królestwie. Dlatego też i my powinniśmy być gotowi aby tym uchodźcom i ludziom , którzy stracili swa ojczyznę, pomóc w uzyskaniu ojczyzny u nas. Bo przecież Jezus Chrystus mówi: „ Cokolwiek uczyniliście jednemu z tych najmniejszych moich braci, mnie uczyniliście.” (Ewang. Mateusza rozdz.25. wiersz 40-ty) Wzajemne odwiedziny w Żabnicy i w Rosow w dniu dzisiejszym są znakiem pokoju i pojednania. Rzeka Odra już nas dzisiaj nie dzieli. Możemy przechodzić przez mosty.

  4. To pokonywanie mostów rozpoczęliśmy z żoną w czasie wielkiego kryzysu w Polsce w roku 1981-szym . Pojechaliśmy wtedy z darami do Szczecina do proboszcza Gustawa Meyera na ulicę Energetyczną, do Warszawy na ulicę Miodową, a potem do Wrocławia na ul Kazimierza Wielkiego. I tak w roku 1997-mym zostałem zaproszony na Międzynarodowy Kongres Eucharystyczny do Wrocławia. Papież Jan Paweł II (drugi) powiedział wtedy do mnie (najpierw po polsku, apotem po niemiecku) „ My, ewangelicy czy katolicy, Polacy czy Niemcy, siedzimy w tej samej łodzi“
  5. U nas w Niemczech zbliża się obchodzone we wszystkich parafiach Święto Żniw. Podobnie jest też w Polsce . To przecież w polskich kościołach spotykamy najpiękniejsze wieńce dożynkowe. Czasem jestem nawet o to zazdrosny! A te piękne wieńce w kształcie koron oznaczają: Chwalimy wszystko , co stworzył Bóg!
  6. Jako dzieci Boże możemy żyć na tym pięknym świecie. A serca nasze powinny być przepełnione radością i wdzięcznością! A w nich zachować powinniśmy słowo z listu do Hebrajczyków ( Rozdział 13-ty. Wiersz 2 drugi): „ Gościnności nie zapominajcie; przez nią bowiem niektórzy , nie wiedząc o tym, aniołów gościli”
W ten sposób chwalimy Boga wspólnie jako dzieci Boże, w Polsce, w Niemczech i na całym świecie! BOŻE, u Ciebie jest źródło życia, w światłości twojej oglądamy światłość
 (Psalm 36. Wiersz 10).

Amen

(Die polnische Übersetzung verdanke ich Prof. Janusz Witt aus Breslau. A. Luther)

Bericht über die übergemeindliche Tagesfahrt nach Rosow mit Abstechern nach Greifenhagen (Gryfino) und Mönchskappe (Zabnica) vom 27.9.2015

Kennen Sie Rosow und seine Gedächtniskirche? Vermutlich nicht, wie jedenfalls ich vor dem 27.9.2015. Ein Dorf, 549 Einwohner (Ortsbuch des Deutschen Reiches von 1916), dessen Ackergrenzen, Gemeindegrenze, Kreisgrenze, Landes- und Staatsgrenze heute im äußersten Nordosten der Uckermark nach Osten hin zusammenfallen. Reinickendorfer Gemeindeangehörige füllten am frühen Morgen einen Bus und fuhren mit Mitgliedern des KME (Kammermusikensemble der Kirchengemeinde Heiligensee) nach Rosow. Dort erwarteten uns nach rund zweistündiger Fahrt Dorfbewohner, Gemeindeglieder und eine ungewöhnliche Dorfkirche. Erkennbar eine Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert, frisch und hell innen und außen, mit einem hohen Stahlgerüstturm. Mit ihm hat es eine besondere Bewandtnis. Das Stahlgerüst steht auf dem Feldsteinsockel an der Stelle des alten Kirchturms, der 1945 kurz vor Kriegsende als militärischer Beobachtungsturm heruntergeschossen wurde und gleich das Dach des Kirchenschiffes mitnahm. Die Ruine konnte in der folgenden Zeit nicht dauerhaft renoviert werden. Dies hat erst die Zeit nach 1989 und die ideenreiche Arbeit der Orts- und Gemeindeglieder, des Ortsvorstehers Lau und vieler Förderer und Spender sowie der Familie Scheller ermöglicht. Ein schöner Innenraum, im Turmbereich Raum zu vielfältiger Nutzung. Sie stehen für die Gemeindegottesdienste, musikalische und sonstige Veranstaltungen der Gemeinde und ihrer Umgebung über die oben aufgeführten Grenzen hinweg zur Verfügung. Wir haben dann das KME zurückgelassen und sind nach Mönchskappe (533 Einwohner) zum dortigen Friedhof gefahren, wo uns Glieder der polnischen katholischen Gemeinde erwarteten. Hier befindet sich ein Denkmal, das 2013 aus Ziegeln eines im Krieg zerstörten deutschen Wohnhauses gebaut worden ist, und an dem Grabsteine vor 1945 verstorbener Einwohner ihren Platz gefunden haben. Wir hielten eine Andacht gemeinsam mit den heutigen Einwohnern, Pfarrer Luther und dem polnischen Ortsgeistlichen. Wie schön ist es, dass nach Kriegen, Millionen Toten, Vertreibung von Millionen über die Oder und Neiße einerseits und über den Bug aus Weißrussland und aus der Ukraine andererseits Glieder der Gemeinde der Heiligen an solchem Ort gemeinsam singen und beten.

Nach kurzer Fahrt nach Greifenhagen in die frühere Kreisstadt Rosows und Mönchskappes wurden wir vor der Kirche erwartet. In Greifenhagen (gegründet 1254 durch Pommernherzog Barnim I, Lokator Rudolf von Belekow), 1916 7.260 Einwohner, erläuterte uns ein Philologe den Kirchbau. Ein wuchtiger Bau, nahezu quadratischer Feldsteinturm mit Barockaufsatz, ein Feldsteinchor, Turm und Chor verbunden durch ein hochgotisches Ziegellanghaus wurden uns interessant von dem genannten Hochschullehrer erklärt. Ein promovierter Germanist der Universität Stettin verschaffte uns über Äußeres und Inneres der Kirche (sehr schönes Sternrippengewölbe) einen bleibenden Eindruck des Vortrages des Professors.

Bei der Ankunft in Rosow war ein Zelt für uns aufgebaut und ein Hühner- und Gemüsesüppchen dampfte bereits. Ach, wie gut schmeckte das. Für einen Nachschlag war im Warmhaltegefäß und in den Mägen noch Platz. Gesättigt gingen wir in die Kirche und feierten unter musikalischer Begleitung des KME mit Einwohnern Rosows und anliegender polnischer Gemeinden mit zwei polnischen Geistlichen und Pfarrer Luther einen ökumenischen Gottesdienst. Jeder hat in seiner Muttersprache gesungen und gebetet. Pfarrer Luther hat deutsch und polnisch gepredigt. Beeindruckend. Es wurde deutlich, dass der Dreieinige Gott keine Staats- oder konfessionelle Grenzen kennt. Anschließend gab es draußen im Zelt Kaffee und Kuchen, und wir hatten Zeit für anregende Gespräche bis zum Beginn eines Konzertes in der Kirche. Wir hörten das Konzert d-Moll für Flöte und Streichorchester von C.P.E. Bach, mit dem das KME unter Kantorin Rochlitz und die Solistin Ellen Pabel uns erfreuten. Während der Rückfahrt über Landstraßen und durch weite Wälder grüßte uns am späten Nachmittag der aufgegangene riesige Mond und begleitete uns nach Hause, Wie schön war doch die ganze Fahrt, von der ich nur einiges berichte.

02. Okt. 2015
Ulrich Schoof, Verwaltungsrichter i. R.

4. Kolloquium Rosow – Żabnica

in der Grundschule Żabnica 

Programm
Kulturprogramm der Kinder der Herzog Barnin I.-Grundschule in Żabnica
Vortrag: Schule auf dem Lande. Rückblick und Perspektiven. Vortragende: Dr Paula Wiazowicz -Wojtowicz.
Vortrag: Zusammenarbeit der Grundschule in Żabnica mit unterschiedlichen Organiationen. Vortragende: Sławomir Fuks, Schuldirektor und Irena Bis, Stellvertretende Schuldirektorin
Diskussion
Vortrag: Zusammenarbeit der Schulbibliothek in Żabnica mit der Stadtbibliothek in Gryfino. Vortragende: Sylwia Mence

Veranstalter: prof. US. dr hab. Bogdan Matławski (Żabnica) – ks. dr hab. Cezary Korzec „Ogród biblijny” w Rosow – Karl Lau, Vorsitzender des Fördervereins Gedächtniskirche Rosow – dr Andrzej Talarczyk, Instytut Filologi Germańskiej US. – Sylwia Mencel, Dyrektor Biblioteki Publicznej w Gryfinie

Das vierte Kolloquium Rosow – Żabnica fand - wie bereits angekündigt - am 24. Oktober 2015 statt. In der Grundschule Herzog Barnim I in Żabnica wurde das Thema des vorangegangenen Kolloquiums in Rosow fortgeführt. Vorschläge dafür hatten der Schuldirektor und Gastgeber, Slawomir Fuks, und prof. US dr hab. Bogdan Matławski, ein Bewohner des Dorfes, gemacht. Letzterer hat auch die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema "Die Bedeutung der Schulen in ländlichen Gebieten an der deutsch-polnischen Grenze" eröffnet. Während der beiden Treffen wurde an den Beispielen der ländlichen Gebiete Rosow und Żabnica gezeigt, was das Fehlen einer Schule für fie Umgebung bedeutet und was der lokalen Gemeinschaft ihre Präsenz und Aktivität gibt.

Die Teilnehmer*innen des vierten Kolloquiums konnten zunächst die künstlerischen Darbietungen von einigen Kindern der Schule in Żabnica erleben und bewundern, die von Frau Wasielewska Jordanien, einer Lehrerin des Ortes, vorbereitet worden waren. TeilnehmerInnen waren nicht nur Bewonhner aus deutschen Grenzdörfern, sondern auch Gäste aus Berlin sowie Bewohner von Żabnica, Gryfino und Stettin sowie Vertreter der Landesregierung, des Landkreises und der Gemeinde Gryfino. Nach den Vorträgen gab es eine Pause für einen Imbiss, der von MitarbeiterInnen der Schule in Żabnica, des lokalen Country-Clubs "Barke" und des Gemeinderats mit dem Bürgermeister des Dorfes Jerzy Piasecki an der Spitze vorbereitet worden war.

Das Treffen endete mit einer gemeinsamen Diskussion, die - wie üblich - spontan und sachlich verlief und viele wertvolle Einblicke in das Thema vermittelte. Beteiligt daran waren u. a.: 

  • Pfarrer Dr. Jan Marcin Mazur aus Stettin, Seelsorger der Kreativen Gemeinschaften
  • Jan Sylwestrzak, Prior des königlichen Ordens des heiligen Bischofs und Märtyrers Stanislaus von Westpommern
  • Karsten Scheller aus Berlin
  • Karl Lau aus Rosow

Das nächste Kolloquium Rosow – Żabnica wird nach Abstimmung der Veranstalter planmäßig im kommenden Mai in Rosow stattfinden. Alle Interessierten sind willkommen. Einladung und Programm werden in Kürze auf der Website veröffentlicht (www.kolokwiarz.pl/category/wydarzenia). Bogdan Matławski (Die vorstehenden Ausführungen sind in Auszügen eine sinngemäße Übertragung eines polnischen Artikels auf der genannten Website, auf der auch die Manusskripte der drei Vorträge im Original veröffentlicht worden sind. K. Scheller

Weihnachtliches Konzert

mit dem Stadtchor Gartz/O. Leitung: Dagmar Budnick

Samstag, 19. Dezember 2015, 15:00 Uhr  

Traditionelle Weihnachtslieder erfreuten zum Adventskonzert die Besucherinnen und Besucher in der Rosower Kirche, die mit sehr viel Applaus das Dargebotene honorierten. Das beliebte Weihnachtskonzert war von nah und fern sehr gut besucht.

Mit Freude lauschte man dem kleinen Mädchen Sofia am Klavier, sie kommt aus Polen und ist 8 Jahre alt. Sie hat erst vor 2 Jahren mit dem Klavierspielen begonnen. Sie verschönte den weihnachtlichen Rahmen.

Gegen Ende des Konzertes sang ein polnisches Chormitglied gemeinsam mit dem Pianisten, Herrn Witkowski, “Stille Nacht, heilige Nacht".

Den Abschluss gestalteten alle Besucher und Chormitglieder mit einem gemeinsamen "O du fröhliche, o du selige".

Vor Antritt des Heimweges gab es, wie schon gewohnt, für alle von Rosower Frauen selbst gebackenen Kuchen und Kaffee.