Deutsch-polnisches Konzert

Samstag, 14. Mai, 18:00 Uhr 

Deutsch-polnisches Konzert mit den Musikschulen „Zespol Szkol Muzycznych im. Feliksa Nowoiejskiego“ Stettin und UMK Musik- und Kunstschule „Fr. Wilhelm von Redern“ Angermünde Mitwirkende: Instrumental- und Gesamtschüler der ZSK und UMKS Künstlerische Leitung: Dorothea Janowski

Musikschulen öffnen Kirchen

Eine deutsch-polnische Zusammenarbeit der musikalischen Art fand am 14. Mai 2017 in der Gedächtniskirche Rosow statt. Die Uckermärkische Musik- und Kunstschule aus Angermünde und die Stettiner Musikschule „Państwowa Szkoła Muzyczna I stopnia im. Tadeusza Szeligowskiego w Szczecinie“ führten ein gemeinsames Konzert mit Unterstützung des Fördervereins Rosow e.V. in der Gedächtniskirche auf. Durch gemeinsame Proben und der anschließenden Aufführung im Konzert konnten die Musikschüler beider Länder sich kennenlernen und austauschen. Neben dem persönlichen Kontakt konnten die Teilnehmer durch die Besichtigung des Flüchtlingsdokumentationszentrums, welches polnische und deutsche Flüchtlingsschicksale von 1945 veranschaulicht, geschichtliche Gemeinsamkeiten in Erfahrung bringen. Die offene Stahlkonstruktion des neu-gestalteten modernen Kirchturms, der durch Kampfhandlungen im 2. Weltkrieg zerstört wurde, brachte den Schülern architektonisch die Offenheit der Grenze nahe. Für die Organisatorinnen der beiden Musikschulen, Frau Dorothea Janowski (UMKS) und Frau Katharina Kuszwara (Musikschule Stettin), war das Projekt insgesamt sehr gelungen. Sprachliche Barrieren wurden durch zweisprachige Schüler, Lehrer und Eltern schnell über-wunden, so dass es allen Beteiligten auch viel Spaß machte. Der Förderverein Gedächtniskirche Rosow e. V. organisierte in vorbildlicher Weise die Durchführung des Projektes. Die Teilnehmer erhielten im Festzelt ein warmes Mittagessen. Es wurden Führungen auf den Kirchturm und im Dokumentationszentrum angeboten. Nach dem Konzert gab es ein großes Kaffeetrinken für Schüler, Lehrer und das begeisterte Publikum. Das rundete die gesamte Veranstaltung ab. Eine weitere Zusammenarbeit der Musikschulen ist im nächsten Jahr geplant.

Dorothea Janowski

Jubiläum für gerettete Kirche

Rosow (MOZ 10.6.2017) Die Dorfkirche von Rosow war einst stark zerstört. Als Gedächtniskirche feiert sie ihre Auferstehung. Seit zehn Jahren erinnert das Gebäude Einwohner und Touristen an Krieg, Flucht und Vertreibung. Mit einem Festgottesdienst wird jetzt das zehnjährige Jubiläum begangen.

Für die Einwohner gehört die Kirche zum Dorf. Gottesdienste und Konzerte finden dort statt. Fahrradfahrer, die in Rosow Station machen, sind ganz entzückt von dem Kirchlein mit dem markanten Turm aus Stahlgerüst und den geschichtlichen Fakten, die quasi neben dem Altar vermittelt werden.

Der Feldsteinbau aus dem 13. Jahrhundert ist zu einem Ort der deutschen und polnischen Versöhnung geworden. Das ist ein Verdienst des Fördervereins Gedächtniskirche Rosow. Mitglieder sind Dorfbewohner, deren Leben mit den Themen Flucht und Vertreibung eng verwoben ist. Sie haben 2002 den Verein mit dem Ziel gegründet, die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Kirche zu retten.

Rosow liegt nur ein paar Kilometer von der polnischen Hafenstadt Stettin entfernt. Beide Orte waren vom Krieg gezeichnet. Flüchtlinge sind dort gestrandet. In Rosow und in anderen deutschen Orten längs der Oder haben Flüchtlinge und Vertriebene ein neues Zuhause gefunden. Gleichzeitig wurden auf der polnischen Seite der Oder Umsiedler aus dem ehemaligen Ostpolen ansässig. "Aus dieser gemeinsamen Geschichte entwickelte sich die Idee, diesen Menschen eine Ausstellung zu widmen", blickt Ortsvorsteher Karl Lau auf die Zeit der Vereinsgründung zurück. Er selbst ist nicht nur Ortsvorsteher von Rosow, sondern auch Vorsitzender des Vereins zur Rettung der Kirche und zum Aufbau einer Ausstellung. 

Diese Ausstellung macht mit Fotografien und persönlichen Erzählungen das Schicksal der Flüchtlinge und Vertriebenen nachvollziehbar. Sie haben die letzten Kriegstage als junge Menschen durchgestanden. Manche von ihnen haben sich ein neues Leben in den Dörfern des Amtes Gartz aufgebaut und wohnen noch heute dort.

Seit 2007 laden Kirche und Ausstellung zur Rückbesinnung ein. Der Verein pflegt die Ausstellung. "Das ist zehn Jahre Arbeit", sagt Karl Lau, der noch immer Vereinsvorsitzender ist.

Das Jubiläum der Kirche wird an diesem Sonntag mit einem Festgottesdienst begangen. Die Predigt hält Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit aus Greifswald. Er würdigt das Bestehen der Kirche als Ort für Gottesdienste und als deutsch-polnische Gedenkstätte für Neuanfang nach dem Krieg. Nach dem Gottesdienst findet ein Konzert mit deutschen und polnischen Musikern statt. Festgottesdienst in der Dorfkirche Rosow, 11. Juni, 14 Uhr

Rosow (MOZ (Kathrin Putzbach-Timm) 13.6.2017) 

Mit einem Gottesdienst wurde am Sonntag das zehnjährige Bestehen der Gedächtniskirche Rosow gefeiert. Die Gratulanten kamen nicht nur aus der Uckermark, sondern auch aus Berlin und Polen. Die Predigt hielt Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit aus Greifswald.

Ungewöhnliche Festpredigt: Bischof Hans Abromeit aus Greifswald sprach beim Jubiläumsgottesdienst sehr lebendig über die Bedeutung einer Kirche als Ort der Erkenntnis
Ein opulenter Strauß aus Pfingstrosen, Rosen und Rittersporn zog die Blicke auf sich. Die 80-jährige Marianne Zillmer hatte ihn in ihrem Rosower Garten gepflückt. Er schmückte den Altar der Gedächtniskirche, die am Sonntag ihren zehnten Geburtstag feierte. Zum Festgottesdienst versammelten sich nicht nur Einheimische und Gäste aus den Nachbargemeinden. Auch aus Berlin und dem Nachbarland Polen waren Gratulanten angereist.
Die Gemeinde Rosow im Norden Brandenburgs bildet zwar den äußeren Rand der Uckermark, gehört jedoch traditionell zur Pommerschen Kirche. Und so war mit der Festpredigt Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit aus Greifswald betraut. Auch wenn seine sonore Stimme wie gemacht scheint für die "Worte zum Tag" im Radio, waren seine Predigtworte alles andere als alltäglich. An einem eher spröden biblischen Text erläuterte er die Bedeutung einer Kirche. Nicht als dem Wohnsitz Gottes, sondern als Ort der Erkenntnis, an welchem dem Besucher "ein Licht aufgeht", auch über eigenes Versagen, Fehlbarkeit und Schuld.

Rosow ist ein symbolträchtiger Ort für das Verwobensein des persönlichen Schicksals in die Schuld eines Staates, der durch "aggressive Expansion und Völkerverachtung" Elend über das eigene und fremde Völker gebracht hat. Tausende von Flüchtlingen zogen einst hier durch und auch die Rosower gehörten irgendwann zu ihnen, wie die Schautafeln in der Gedächtniskirche bezeugen. Aber auch für die Überwindung dieser "Schuldverflechtung" durch Vergebung, Versöhnung und Erinnerung ist der Ort Rosow beispielgebend.
Durch die Unermüdlichkeit des Fördervereins unter Vorsitz von Karl Lau sowie durch Fördermittel und private Stiftungsgelder gelang es, die Ruine aus dem Zweiten Weltkrieg zu einer Gedenkstätte für Flucht, Vertreibung und Neuanfang aufzubauen. Während die Kirchengemeinde in Rosow vor 100 Jahren noch 425 Mitglieder zählte, sind es heute nur noch ein Zehntel Kirchgänger. So ist die Nutzung des Gebäudes für kulturelle Zwecke eine gute Möglichkeit, in die exzellent restaurierten Mauern, wie sie in der Uckermark kaum ein zweites Mal zu finden sind, Leben zu bringen. Als Veranstaltungsort zahlreicher Konzerte, Ausstellungen und Theateraufführungen mit überregionaler Anziehungskraft ist die Gedächtniskirche Mittelpunkt des Dorfgeschehens für die 158 Einwohner. Davon zeugte nicht nur das reichhaltige Kuchenbüffet, zu dem auch diesmal wieder die Frauen aus Rosow und Umgebung fleißig beigetragen hatten.
Einer von 51 der über Ländergrenzen hinweg Zugezogenen ist Cezary Korzec, der in Rosow lebt und an der theologischen Fakultät der Stettiner Universität unterrichtet. Hier fand er nicht nur ein Zuhause, sondern auch Raum für seine akademische Tätigkeit.

Immer noch verbunden mit Rosow fühlt sich Wenke Paschke aus Nadrense, deren Mutter aus Rosow stammt. Mit ihr und Sohn Timo war sie zum Gottesdienst gekommen, auch um mal wieder den "Bischof zu hören". Ein besonderes Geburtstagsständchen gab es in Form eines kleinen Konzertes vom Alphorn-Quartett des Bläserkreises der Evangelischen Gemeinde Berlin-Weißensee. Dieser hatte unter Leitung von Thomas Lanz auch die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernommen.

Musik zur Sommerzeit

Zum 10. Mal in Rosow am 1. Juli

Werke von
Joseph Haydn und Hugo Wolf
 Ausführende:
Ein Streichquartett von Mitgliedern der Komischen Oper
und des Berliner Sinfonie Orchesters
mit
Sopranistin Dorothe Ingenfeld, Berlin

Am 1. Juli 2017 fand in der Gedächtniskirche Rosow mit der „Musik zur Sommerzeit“ im Rahmen des Brandenburger Dorfkirchensommers eine Kammermusik statt. Die Besetzung dieses Konzerts hatte zum 10. Mal der in Berlin wohnende, aber unserer Region familiär sehr verbundene Ludwig Geisler besorgt. Er war auch wieder der Spiritus Rector des dargebotenen Programms. 

  • Musiziert wurden Werke von
  • Joseph Haydn, Serenadenquartett, Opus 3 Nr. 5 (Presto – Andante cantabile – Menuett – Scherzando)
  • Hugo Wolf, 5 Lieder, davon 3 nach Texten von Eduard Mörike und 2 nach Texten von Paul Heyse
  • Antonín Dvořák, Streichquartett F-Dur op. 96 – "Amerikanisches Streichquartett" (Allegro ma non troppo – Lento – Molto Vivace – Vivace ma non troppo)

    Die Ausführenden waren
    ein Streichquartett von Mitgliedern der Komischen Oper und des Berliner Sinfonie Orchesters, nämlich Ludwig Geisler (1. Violine), Cornelia Dill (2. Violine), Claudia Uther (Viola), Hans-Georg Dill (Violoncello) sowie
    die bekannte, erfolgreich freischaffende Mezzosopranistin Dorothe Ingenfeld aus Berlin

Das musikalisch anspruchsvolle Programm wurde in technischer und dynamischer Perfektion dargeboten; dabei wurden die durch die Satzbezeichnungen vorgeschlagenen Tempi vorzüglich aufgegriffen. Die ursprünglich für Klavier gesetzten Lieder von Hugo Wolf waren eigens für dieses Konzert für Streichquartett umgesetzt worden. Sie wurden von Frau Ingenfeld mit ihrer wunderschönen Stimme der Textvorlage entsprechend wirklich auch expressiv gestaltet. Die 65 Besucherinen und Besucher bedankten sich mit anhaltendem Applaus und wurden dann auch mit einer Zugabe der 5 Künstler belohnt. Mit Dankesworten richtete sich Karl Lau, der Vorsitzende des Fördervereins, an die Mitwirkenden – besonders Herrn Geisler –, an die namentlich nicht besonders genanntetn HelferInnen und KuchenspenderInnen sowie an alle BesucherInnen, ohne deren Unterstützung man die kulturelle Arbeit vor Ort kaum 10 Jahre hätte durchhalten können. Spontan ergriff dann Pfr. i. R. Oswald Wutzke – bevor die Einladung zum gemeinsamen Kaffeetrinken ausgesprochen werden konnte – die Gelegenheit, auch Karl Lau für seinen unermüdlichen Einsatz zu danken und ihn sowie die 5 Künstler symbolisch mit einem türkisfarbenen „Schal der Hoffnung und Zuversicht“ auszuzeichnen. Eine bewegende Stunde! KS

2007 -2017
Rosow / Zabnica 

ein Beispiel für gelingende deutsch-polnische Zusammenarbeit

Samstag, 16. Sept. 2017, 13:00 Uhr, Kirche in Żabnica

Einladung zur Jubiläumsfeier zum 270. Jahr der Verleihung der Stadtrechte an Mönchkappe (= Żabnica)
Mitwirkung Blasorchester des Kraftwerkes „Dolna Odra” (Ltg.: Stanisław Wiśniewski)
Akademischer Jan Szyrocki-Kammerchor der TU Westpommern (Ltg.: Katarzyna Gonczarska-Borecka)
Spotkanie – Deutsch-Polnischer Chor Berlin (Ltg.: Agnieszka Wolf)
Bläser-Quintett „High Five Brass” Stettin

270. Jahrestag

der Gründung von Dębce und Żabnica Religiös, musikalisch und sportlich Die Dörfer wurden im Gebiet von Gryfino gegründet. Sie haben sogar einen gemeinsamen Friedhof. Anfänglich war es für die Siedler hier sehr hart - sie lebten in Gebieten mit kaum trocken gelegten Sümpfen. Sie klagten über Krankheiten. Die übermäßige Feuchtigkeit hatte auch Auswirkungen auf die Tiere. Im Laufe der Zeit haben sich die Dörfer jedoch entwickelt. Die Lebensbedingungen der deutschen Staatsbürger haben sich allmählich vor mehr als 200 Jahren stetig verbessert, und vor 70 Jahren kamen Polen aus der ganzen Welt als Siedler. Am Sonnabend versammelten sich bei der Feier viele Gäste aus Polen und Deutschland. Sie begann mit einem Marsch von der Kirche zum örtlichen Friedhof. Wichtig war die Anwesenheit von Radio und Fernsehen. Nach einem zweisprachigen (katholisch-protestantischen) Gottesdienst, bei dem Psalm 23 gelesen wurde, fand ein künstlerischer und sportlicher Teil statt. Wir werden darüber in der Freitags-Ausgabe schreiben. Sie können sich schon jetzt auf unserem Facebook-Portal 7 DNi GRYFINA einen Film vom Marsch von der Kirche zum Friedhof in Żabnica ansehen. Rk Übertragung und Zusammenstellung von K. Scheller

270 Jahre Źabnica und Dębce

Gemeinsame Feier Bei Gryfino (früher Greifenhagen) wurde das 270. Jubiläum der Gründung der Dörfer Zabnica (früher Mönchkappe) und Dębce (früher Eichwerder) gefeiert. 1747 wurde das Gebiet von den ersten 18 jungen Siedlern erschlossen. Ihre Nachkommen lebten hier bis 1945. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten sie ihre Dörfer verlassen, und die polnischen Siedler lebten in leeren Häusern. Seit dem Ende des Krieges sind Jahre verstrichen, und schwierige polnisch-deutsche Angelegenheiten wurden erfolgreich gelöst. Bewohner beider Seiten der Oder können den Fluss frei überqueren, und die Einwohner von Źabnica, Dębce, Mescherin und Rosow überqueren die Brücken und können sich treffen. Denken Sie jedoch daran, dass dies nicht für immer so gegeben sein könnte und dass das Gute konstante und weise Fürsorge erfordert. Das Jubiläum der beiden Dörfer besuchten Bewohner beider Seiten der Oder. Für alle, die über die Jahrhunderte mit Źabnica und Dębce verbunden waren, feierten Prof. Cezary Korzec und Pastor Bernhard Riedel beim Lapidarium auf dem Friedhof eine ökumenische Andacht. Der Stettiner “Prof.-Jan-Szyrocki-Chor“ sang "Gaude Mater Polonia" (’Freue Dich, Mutter Polen’) und der Deutsch-Polnische Chor “SPOTKANIE“ aus Berlin das "Lied des Friedens". Beide Chöre sangen am Schluss (der Feier in der Kirche) den Vers "Freude, schöner Götterfunken, ...". Es wurde viel über Kontakte über die Grenze hinweg gesprochen. Karl Lau von Rosow sprach über die Kirche der Erinnerung (Gedächtniskirche), die 2002 in seinem Dorf entstanden ist und die der Erinnerung an schwierige Schicksale und Zeiten dient. Das Programm des Jubiläums von Źabnica und Dębce war umfangreichreich. Der “Kurier“ wird bald darüber schreiben. Übertragung K. Scheller  

2007 – 2017
Rosow - Zabnica

ein Beispiel für gelingende deutsch-polnische Zusammenarbeit

Der 2002 gegründete Förderverein “Gedächtniskirche Rosow e. V.” war in seinem regionalen Um-feld von Anfang an als innovatives Projekt für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit konzipiert. In den ersten Jahren stand die beispielhafte Dokumentation von Sckicksalen polnischer und deutscher Menschen, die aufgrund der Kriegswirren geflüchtet oder vertrieben worden waren, im Focus seiner Arbeit. Erklärtes Ziel war es, Erlebnisse von Menschen beiderseits der Grenze “aufzuzeichnen und damit dem Versöhnungs- und Friedensauftrag zu dienen.” (Manfred Stolpe ein Jahr nach der erfolgten Wiederinstandsetzung in der MOZ v. 24./25. Mai 2008)

Anhand der Homepage www.rosow.de lässt sich belegen, dass der Förderverein diesem Auftrag immer mehr gerecht wird. Die ab 2002 für jedes Jahr dokumentierten Veranstaltungen zeigen eine stetig steigende Vertiefung der Zusammenarbeit.

Zunächst waren es Veranstaltungen, die trotz der Sprachbarrieren die Menschen zusammenführten (z. B. die vom Museumsdirektor Slawomir Preis von Stargard/Szczecinski 2002 für die Gedächtniskirche zusammengestellte Ausstellung oder 2009 die Beteiligung der polnischen Feuerwehr am Dorffest in Rosow).

Bemerkenswerte Schritte der zunehmend gelingenden Zusammenarbeit lassen sich für die Jahre 2009 bis 2013 nachzeichnen: Z. B.

  • mit den Deutsch-Polnischen Gottesdiensten, in denen der Berliner Pfr. Luther die polnischen BesucherInnen auch polnisch angesprochen hat (2009 und 2010) oder
  • mit der Premiere des von den Stettiner Produzenten Dr. Michał und Pawel Kulik über Rosow gedrehten Dokumentarfilms “Diffusion” (2009), in dem mit Untertiteln in beiden Sprachen gearbeitet wird,
  • mit den Deutsch-Polnischen Gottesdiensten, in denen jeweils nach der deutschen Predigt auch eine polnische Zusammenfassung von Herrn Scheller (Berlin) verlesen wurde (2011 und 2012),
  • mit der Absprache im Jahr der 5. Wiederkehr der Instandsetzung (2012) die Gedächtniskirche nicht mehr nur als “Ort für Flucht, Vertreibung und Neuanfang”, sondern darüber hinaus als “Ort für Versöhnung und Zusammenarbeit” (vgl. Briefformular) zu bezeichnen und
  • mit der Beteiligung von unterschiedlichen polnischen Chören (Mai und Juni 2011 sowie Mai 2013).
Seit dem Jahr 2013 lässt sich ein großer Sprung in der Intensivierung der beiderseitigen Zusammenarbeit feststellen. Den Anstoß dazu gaben

  • der Ökumenische Deutsch-Polnische Gottesdienst mit Pfr. Luther (Berlin), ksiądz Gurgul (Żabnica) und ksiądz prof. Korzec (Rosow) am 1. Sept. sowie
  • die polnisch-deutsche Begegnung anlässlich der Einweihung der neuen Gedenkstätte auf dem Friedhof in Żabnica am 17. November durch. ksiądz Bischof i. R. Marian Kruszyłowicz (Stettin).
In den vergangenen 3 Jahren (2014 – 2016) gab es jeweils einen Ökumenischen Deutsch-Polnischen Gottesdienst mit Beteiligung polnischer Liturgen. Darüber hinaus wurden in jedem Jahr jeweils im Wechsel in Rosow und Żabnica zwei Kolloquien durchgeführt, bei denen jeweils das gleiche Thema nach Impulsreferaten aus der Sicht des anderen Landes betrachtet wurde. Referate und Diskussionsbeiträge wurden dabei in die jeweils andere Sprache übersetzt. Die Kolloquien wurden von Herrn Prof. Bogdan Matławski initiiert; sie werden mittlerweile von einem kleinen deutsch-pol-nischen Kreis besonders Interessierter vorbereitet.

Beim deutsch-polnischen Tag “Musikschulen öffnen Kirchen” (14. Mai 2017) mit seinem Abschlusskonzert von Jugendlichen der Musikschulen Angermünde und Stettin konnte man beobachten, wie gut sich die Kommunikationsmöglichkeiten unter den ca. 60 Mitwirkenden verbessert haben.

Am 11. Juni 2017 wurde in Rosow das 10. Jahr der Einweihung der Dorfkirche als Gedächtniskirche begangen. In einem Festgottesdienst würdigte der für die Region zuständige Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit in seiner Predigt das Projekt Gedächtniskirche. Der Gottesdienst wurde erfreulicherweise von einer ganzen Reihe von polnischen BesucherInnen mitgefeiert. Und im Anschluss hatte der Bischof Gelegenheit zu vielen Gesprächen, u. a. auch mit dem bereits seit mehreren Jahren in Rosow wohnenden polnischen Pfarrer, Ksiądz Dr hab. Prof. Cesary Korzec.

Einen weiteren Höhepunkt des 10. Jahres der Zusammenarbeit wird es mit der für den 16. September 2017 geplanten Jubiläumsfeier in Żabnica geben. Dort wird anlässlich des 270. Jahres der Verleihung der Stadtrechte an die ehemalige deutsche Stadt Mönchkappe, gemeinsam gefeiert. An der Vorbe-reitung unter Leitung von Prof. Bogdan Matławski ist eine große Kommission beteiligt. Und von deutscher Seite werden u. a. Pfr. Riedel (Penkun) bei der Andacht und der Berliner Deutsch-Polnische Chor SPOTKANIE auf dem Friedhof und der Feier in der Kirche mitwirken.

Karl Lau Ortsvorsteher und Vorsitzender des Fördervereins Gedächtniskirche Rosow e. V.

in Zusammenarbeit mit Karsten Scheller (Berlin)

Swing-Gospel-Pop
mit
Parents & Friends,

Wegen des großen Erfolgs zum 2. Mal in Rosow  

Samstag, 23. Sept. 2017, 17:00 Uhr


Sieben Sonnenscheine


Kathrin Putzbach-Timm 26.09.2017

Rosow (MOZ) "Entgegen unserer Gewohnheit beginnen wir heute mit ganz leisen Tönen." So eröffnete Jochen Silex das Konzert seines Chores, der das Lied "John Brown´s Body" anstimmte. Doch schon beim bekannten Refrain "Glory glory halleluja" entpuppte sich in der Gedächtniskirche in Rosow die Stimmgewalt von Parents & Friends, unterstützt vom mitklatschenden Publikum. Normalerweise stehen Chorleiter Jochen Silex und seine Sängerinnen im guten Dutzend auf den Bühnen von Kirchen, Festivals und Konzerthäusern. Beim Auftritt am Sonnabend hatte sie die Grippewelle dezimiert, was der Sangeskraft jedoch keinen Abbruch tat. Die Wortschöpfung Swing-Go-Pop auf der Chor-Visitenkarte umreißt ein breites englisch-deutsches Repertoire mit rund 100 Titeln. Knapp ein Viertel davon präsentierten sie dem Rosower Publikum - vom Musical Medley über Elvis Presley-Hits bis zu Eigenkompositionen von Jochen Silex. Silex führte humorvoll und unterhaltsam durch das fast zweistündige Programm. Er erklärte die Herkunft des Bandnamens. Aus einem einmalig gedachten Auftritt von Eltern vor ihren Kindern zum Geburtstag des Kindergartens wurde Parents & Friends. Der Chor probt seit 13 Jahren, war Sieger beim Grand Prix der Chöre und stand mit Kathy Kelly auf der Bühne. Im Alltag sind die Sänger Kita- und Schulleiterin, Physiotherapeutin, Orthopädietechniker oder Sekretärin. "Stehen hier nicht sieben Sonnenscheine?" scherzt Jochen Silex während es draußen zu regnen beginnt. Mit Sonnenschein Conni Ostrowski singt er "You are my sunshine" im Duett. Beeindruckend auch die Soli von Manuela Weippert und Susanne Röllig-Silex beim Filmsong "The Rose", den einst Größen wie Bette Midler, LeAnn Rimes, Barbara Streisand und Bonnie Tyler interpretierten. In seiner Moderation schelmisch und fröhlich, wirkt Jochen Silex in eigenen Songs nachdenklich und philosophisch, mahnt zu mehr Zeit für die wichtigen Dinge, tröstet mit Hoffnung an den Wendepunkten des Lebens und sinniert über "Made in Germany" mit klarem politischen Statement gegen nationalistisches Gedankengut.

Alle Jahre wieder

16. DEZEMBER

”Alle Jahre wieder kommt das Christuskind”. Wie in jedem Jahr sorgt dieses Lied für eine wohlige Weihnachtsstimmung. Und damit begrüßte der Stadtchor Gartz unter der Leitung von Dagmar Budnick am 16. Dezember 2017 die über 80 Besucher in der Gedächtniskirche auf das Herzlichste. Begleitet wurde der Chor von der Pianistin Bora Kim. In wunderschönen Jubelgesängen wurde der neugeborene König begrüßt und angebetet, z. B. mit ”Hoch tut euch auf, ihr Tore der Welt“, ”Herbei oh ihr Gläubigen” und ”Singt Gloria”. Nina Bures begeisterte die Zuhörer mit ihrem Können am Klavier, und kleine Anekdoten – vorgetragen von Dagmar Budnick – sorgten für Abwechslung. Auch im Weihnachtsprogramm wurde – wie schon im Frühjahrskonzert – an Martin Luther erinnert; wir brachten das Gebet ”Verleih uns Frieden“ zu Gehör. Und mit der ”Petersburger Schlittenfahrt“ beendeten wir unser Programm.
Von den begeisterten Zuhörern bekamen wir viel Beifall, für den wir uns mit dem ”Trommellied“ als Zugabe bedankt haben. Zusammen mit dem Publikum wurden zum Abschluss die Lieder ”Süßer die Glocken nie klingen“ und ”Stille Nacht“ gesungen. Bei der anschließenden Kaffeetafel, mit selbst gebackenen Kuchen, bekamen wir ein sehr positives Feedback. Wir freuen uns auf das nächste Konzert. Verena Meier Stadtchor Gartz/Oder e. V. Vorsitzende 

Gottesdienst zum Heiligabend

mit 
einer Musikgruppe des Europäischen Missionswerks

Liturg: Pfr. i. R. Oswald Wutzke
Lektorin: Dr. Elke Kaddatz 

Kollekte erbeten