Am frühen Morgen des 30.09.2018 starteten wir unsere übergemeindliche Tagesfahrt nach Penkun und Rosow, die von Herrn Karsten Scheller großartig organisiert wurde.
Zunächst ging es nach Penkun, mit 1.100 Einwohnern die kleinste Stadt Mecklenburg-Vorpommerns. Bürgermeister Bernd Netzel führte durch den Ort und zeigte uns die interessantesten Sehenswürdigkeiten, wie das mittelalterliche Schloss, die Altstadt und die Stadtkirche. Er berichtete von den ersten Maßnahmen in den 90er Jahren, als er sich gezielt für eine Kanalisation eingesetzt hatte, da vorher alle Abwässer direkt auf die Straßen flossen und dann natürlich ungefiltert in den umliegenden Gewässern landeten.
Vor der Stadtkirche wurden wir herzlich vom Pfarrer und der Gemeinde mit Brötchen und Kaffee begrüßt. Von Pastor Bernhard Riedel wurden wir in der Kirche auf ihre bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten hingewiesen, wir bestaunten die reichlich gespendeten Erntedankgaben der Einwohner und hörten ein kleines, sehr schönes Orgelkonzert.
Dann ging es weiter zum Hauptziel dieses Tages, in den äußersten Nordosten Brandenburgs, ins kleine Örtchen Rosow, 3 km vor der polnischen Grenze gelegen.
Ortsbürgermeister Karl Lau begrüßte uns ganz herzlich vor der hübschen Gedächtniskirche. Dieser Feldsteinbau aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde von 2005 bis 2007 mit EU-Mitteln vollständig renoviert und erhielt dabei den einzigartigen Turm aus Stahlstreben und viel Luft. Die Kirche ist heute Gedenkstätte für Flucht, Vertreibung und Neuanfang infolge des II. Weltkrieges.
Jetzt ging es richtig los. Die Frauen der Gemeinde (eventuell auch Männer?) hatten für uns eine sehr leckere Nudelsuppe gezaubert, dazu gab es Brötchen und Kaffee. Die Mahlzeit genossen wir in einem großen Zelt und freuten uns über das wundervolle Herbstwetter und die Kranichrufe am hohen Himmel.
Bis 14:00 Uhr hatten wir dann Zeit, die Kirche zu bewundern, auf den Kirchturm zu steigen und einen Blick ins Land und in den Himmel zu werfen, es war wundervoll,
Um 14:00 Uhr hielten Pfarrer Axel Luther aus Berlin und Ksiadz prof dr Cezary Korzec aus Rosow einen ökumenischen Erntedank-Gottesdienst in Deutsch und Polnisch ab. Besonders beeindruckt und fast zu Tränen gerührt hat mich die Geschichte von Pfarrer Luther, als er erzählte, wie seine Mutter früher vor dem Anschneiden des Brotes das Kreuzzeichen auf dem Rücken des Brotes machte.Das erinnerte mich an meine
Mutter, die ebenfalls so verfuhr und ich auch, als ich noch jung verheiratet war. Jetzt habe ich es mir wieder angewöhnt.
Das Blechbläser-Ensemble Tegel unter der Leitung von Markus Fritz begleitete den Gottesdienst stimmungsvoll.
Nach dem Gottesdienst kamen wir aus dem Staunen nicht heraus. Im Zelt vor der Kirche waren unzählige, fantastisch aussehende Kuchen aufgebaut, die auf uns warteten. Ich hatte das Gefühl, jede Frau des kleinen Dörfchens hatte hier etwas gespendet. An dieser Stelle, meinen allerherzlichsten Dank, es war großartig und hat auch genauso geschmeckt.
Mit vollem Bauch rollten wir danach noch durch den sehenswerten Ort und wurden um 16:00 Uhr durch die freistehende Kirchenglocke zurückgerufen, da noch ein kleines 30-minütiges Konzert der Bläser den Tag abrundete.
Abschließend möchte ich mich bei allen lieben Menschen bedanken, die uns diesen wundervollen Tag bereitett haben. Er war wirklich großartig und bleibt mir noch lange in bester Erinnerung.
Brigitte Hertel