Musikschulen öffnen Kirchen
Eine deutsch-polnische Zusammenarbeit der musikalischen Art fand am 14. Mai 2017 in der Gedächtniskirche Rosow statt. Die Uckermärkische Musik- und Kunstschule aus Angermünde und die Stettiner Musikschule „Państwowa Szkoła Muzyczna I stopnia im. Tadeusza Szeligowskiego w Szczecinie“ führten ein gemeinsames Konzert mit Unterstützung des Fördervereins Rosow e.V. in der Gedächtniskirche auf.
Durch gemeinsame Proben und der anschließenden Aufführung im Konzert konnten die Musikschüler beider Länder sich kennenlernen und austauschen. Neben dem persönlichen Kontakt konnten die Teilnehmer durch die Besichtigung des Flüchtlingsdokumentationszentrums, welches polnische und deutsche Flüchtlingsschicksale von 1945 veranschaulicht, geschichtliche Gemeinsamkeiten in Erfahrung bringen. Die offene Stahlkonstruktion des neu-gestalteten modernen Kirchturms, der durch Kampfhandlungen im 2. Weltkrieg zerstört wurde, brachte den Schülern architektonisch die Offenheit der Grenze nahe.
Für die Organisatorinnen der beiden Musikschulen, Frau Dorothea Janowski (UMKS) und Frau Katharina Kuszwara (Musikschule Stettin), war das Projekt insgesamt sehr gelungen. Sprachliche Barrieren wurden durch zweisprachige Schüler, Lehrer und Eltern schnell über-wunden, so dass es allen Beteiligten auch viel Spaß machte. Der Förderverein Gedächtniskirche Rosow e. V. organisierte in vorbildlicher Weise die Durchführung des Projektes. Die Teilnehmer erhielten im Festzelt ein warmes Mittagessen. Es wurden Führungen auf den Kirchturm und im Dokumentationszentrum angeboten. Nach dem Konzert gab es ein großes Kaffeetrinken für Schüler, Lehrer und das begeisterte Publikum. Das rundete die gesamte Veranstaltung ab. Eine weitere Zusammenarbeit der Musikschulen ist im nächsten Jahr geplant.
Dorothea Janowski